Krankenversicherung im EU-Ausland bergen hohe Risiken

Privatkrankenversicherung EU-


Offensichtlich macht sich in Deutschland ein verstärkter „Fluchtgedanke“ zu Krankenversicherungen im europäischen Ausland breit. Immer mehr (Nicht-) Versicherte zieht es in das EU-Ausland, um dort eine Alternative zu Krankenkassen und Privatkrankenversicherungen zu finden. Ein gefährlicher Trend, so Verbraucherschutzportal WIDGE.de.

Hohe Risiken bei Krankenversicherungen im EU-Ausland

EU-Ausland PKV
Gefährlicher Trend: PKV im EU-Ausland
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Wer trotz Erfüllung der Mindestvoraussetzungen für einen Wechsel in die Privatkrankenversicherung (PKV) bei einer gesetzlichen Krankenkasse geblieben ist, kommt vielleicht doch irgendwann auf die Idee den Sprung in die „Privatwirtschaft“ zu wagen. Eine steigende Anzahl langjähriger Kunden einer PKV fühlen sich durch die stets steigenden Beiträge dazu gedrängt, nach einer Alternative zu suchen. Die Entwicklungen in der PKV bleiben vom „Überläufer“ aus der Gesetzlichen nicht unbemerkt und so kommt es, dass sich immer mehr Versicherte in einer gemeinsamen Gruppe wiederfinden, die einen Ausweg im europäischen Ausland suchen.

Europäische Krankenversicherung als Komplett-Ersatz
Dazu kommt mit rund 137.000 Personen eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen, die trotz Versicherungspflicht weder in der gesetzlichen Krankenkasse noch in der Privatkrankenversicherung wiederzufinden sind. Deren Hauptargument, sich im europäischen Raum nach einer Krankenversicherung umzusehen, ist meist der Versuch die Strafzahlungen zu umgehen, so Ozan Sözeri, Gründer vom Verbraucherschutzportal WIDGE.de.

Die Zuflucht im Ausland zu suchen, basiert meist auf zu kurzfristige Überlegungen. Auf die im Ausland Versicherten Personen kommen im Alter teils enorme Beitragserhöhungen zu, da während den Beitragszahlungen über die Jahre keine Rücklage für das Alter vorgesehen ist, erklärte Sözeri. Für temporär wäre eine solche Versicherung denkbar, aber nicht für mehr. Darüber hinaus wäre die Auslandsversicherung gar nicht für alle Personengruppen geeignet. Wer in seiner Historie bereits Vorerkrankungen stehen hat oder chronisch erkrankt ist, wäre eine europäische Auslandsversicherung keine gute Wahl. Zusätzlich können im Gegensatz zu den deutschen Krankenkassen europäische Gesellschaften ihre säumigen Kunden ohne Weiteres kündigen.

Warnung vor der EU-Krankenversicherung als Alternative
Auf der einen Seite warnt Sözeri vor dem Griff zu einer Krankenversicherung im europäischen Ausland, kritisiert aber im gleichen Zuge die Politik der Bundesregierung. Tausende Deutsche müssten sich im Ausland versichern, da sie in ihrer Heimat offenbar keine Perspektiven vorfinden. Seit bereits 2009 gibt es den sog. Basistarif in der PKV, der lt. Politik den finanzschwachen Kunden als eine Option zur Verfügung gestellt werden sollte, so der Verbraucherschützer und fügte hinzu, „mit einem Höchstbeitrag von 610,31 Euro und schwachem Leistungsniveau ist die ursprünglich gut gemeinte Zielsetzung aber leider ad absurdum geführt worden.“

Die ursprüngliche Idee des Basistarifs müsse endlich erfüllt und als eine „bezahlbare und sozialverträgliche Alternative“ angeboten werden. Der Gründer von WIDGE.de schätzt den Trend zu den Krankenversicherungen Europas als gefährlich ein.

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