Basistarif der privaten Krankenversicherung mehr ungünstig als preiswert
Deutlich erhöhte Beiträge zur Privatkrankenversicherung bereiten vielen Versicherten ebenso erhöhte Schwierigkeiten. Die Rückstufung zum Basistarif innerhalb der PKV kann erhebliche Nachteile mit sich bringen. Von Einsparungen bei den Beiträgen kann keine Rede sein.
Überblick
PKV Basistarif ist mit Vorsicht zu genießen
Bisher wurden Privatkrankenversicherte als die „Privilegierten“ unter den „Pflichtversicherten“ angesehen. Zumindest hat diese Vorstellung spätestens ab 2012 ihre Allgemeingültigkeit verloren. Abschaffung der sog. Basistarife für Neukunden, sowie drastische Anhebungen der Beiträge, bereiten vielen Privatpatienten große Kopfschmerzen.
Wer als Privatversicherter von der Gesellschaft in einen Basistarif eingestuft wurde, stand vermutlich vor dem Problem, die Beiträge nicht mehr aufbringen zu können. Mitglieder bei einer gesetzlichen Krankenkasse stehen in diesem Jahr dagegen vor einem prall gefüllten Gesundheitsfonds.
Widge.de warnt vor den Basistarifen der Privatversicherer

Bis zu 70% erhöhte Beiträge müssen seit dem 01. Januar 2012 Privatversicherte an ihre Gesellschaften bezahlen. Der Durchschnitt der angehobenen Privatkrankenversicherungsbeiträge liegt zwar deutlich niedriger, aber im bestimmten Tarifen wurden die Prämien zum Jahreswechsel deutlich teurer.
Der Verband der privaten Krankenversicherungen in Köln gab bereits Mitte 2011 bekannt, dass rund 142.800 Versicherte ihre Beiträge zur Privatkrankenversicherung nicht mehr bezahlen konnten. Die Tendenz zeigt eine weiter steigende Anzahl. Zahlreiche Privatversicherte wissen keinen Ausweg, weil die geforderten Beitragszahlungen nicht mehr aufgebracht werden können.
Versicherte im Zahlungsverzug werden von den Versicherungsgesellschaften meist nach dem gleichen Schema behandelt. Als „hilfebedürftig“ eingestuft landen die Versicherten im sog. Basistarif.
Das Wortbestandteil „Basis“ ist allerdings kein Hinweis auf „preiswert“, sondern beschreibt lediglich den Leistungsumfang der Tarifstufe zur Privatkrankenversicherung. Trotz „Basistarif“ sind die Beiträge mit einem Höchstsatz von 575,- Euro sogar relativ teuer und bilden keine wirkliche Alternative für den Versicherten.
Darüber hinaus bestehen für Ärzte sogar gar keine Versorgungspflicht, wenn der Patient im Basistarif versichert ist. Unterm Strich ist die Einstufung in einen Basistarif als ein echter „Rückschritt“ zu bezeichnen.
Basistarife der PKV sind keine Ausnahmeerscheinungen
Privatversicherte im Basistarif sind in Deutschland keine Einzelfälle. Ozan Sözeri, Gründer und Geschäftsführer von WIDGE.de, geht davon aus, dass im Augenblick rund 30.000 Privatversicherte in einem Basistarif angesiedelt sind.
Bereits im September 2011 hatten rund 24.500 Privatkrankenversicherte bei ihrer Gesellschaft einen Basistarif. Für fast alle Versicherten entpuppt sich der Basis- oder Einsteigertarif als eine äußerst ungünstige Variante. Das Niveau der Versicherungsleistungen liegt in Teilbereichen deutlich unter den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen.
Eine Behandlungspflicht für Privatkrankenversicherte im Basistarif gibt es nicht (außer Notfälle) und wenn können Ärzte lediglich den 1,2-fachen Gebührensatz mit den Kassen abrechnen. Der Patient muss mit hohen Eigenleistungen zur Begleichung der Gesamtkosten rechnen.
Statt Wechsel in Basistarif einen „modernen“ PKV-Tarif bevorzugen
Ozan Sözeri bezeichnet den sog. Basistarif sogar als eine „Verbrauchertäuschung“ und bezieht sich auf überteuerte Preise bei schlechtem Leistungsniveau. Er warnt bei einem Wechsel vor der Wahl eines Basistarifs, und betont die möglichen Wege, einen leistungsstarken Tarif bei trotzdem niedrigen Beiträgne zu erreichen.
Tarifwechsler stossen auf Widerstand der Gesellschaften

Günstiger und trotzdem mehr Leistungen – Wie?
Versicherungsgesellschaften passen ihre Produkte und Angebote den sich stets verändernden Marktbedingungen an. In regelmäßigen Abständen entwickeln Privatversicherer neue Tarife und Konditionen. Neue günstige Tarife erhalten in der Regel jüngere Neukunden „freiwillig“ von der Gesellschaft angeboten. Bestandskunden haben zwar ein Recht, neue Tarife innerhalb der Gesellschaft für sich zu beanspruchen, stossen allerdings auf „Widerwillen“ der Versicherungen.
Der Tarifwechsel innerhalb der Versicherungsgesellschaft kann zu einem günstigeren Tarif bei gleichem Leistungsniveau führen und vermeidet zugleich den Verlust von Altersrückstellungen. Diese gehen ersatzlos verloren, sollte der Versicherungsnehmer kündigen und die Versicherungsgesellschaft wechseln.
Bei einem Tarifwechsel innerhalb der Privatkrankenversicherung spielen Kündigungsfristen, etwaige schwere Vorerkrankungen oder anderweitige Gesundheitsprüfungen keine Rolle.
Innerhalb der Gesellschaft den Tarif wechseln
Die Wege für einen Tarifwechsel sind für den Versicherungsnehmer in der Regel steinig und beschwerlich. Auch das Team von Widge.de gerät auf erhöhten Widerstand der Versicherungsgesellschaften, kann aber anhand der genauen Kentnisse über das Versicherungswesen und den gesetzlichen Vorgaben, die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten.
Dem Versicherungsnehmer erwarten nach einem erfolgreichen Tarifwechsel, Einsparungen von durchschnittlich 40 Prozent zur Privatkrankenversicherung. Widge.de konnte in den letzten zwei Jahren bereits mehr als 2.500 Tarifumstellungen für Privatversicherte durchsetzen.