Ungewisse Zukunft für Frauen – Keine Kinder und die Männer sind bereits tot
Ungewöhnlich klare Worte trug Stefan M. Knoll, Vorstand der Deutschen Familienversicherung (DFV) an die Öffentlichkeit. Mit Hinblick auf die zu erwartenden Demenzerkrankungen werden „die Frauen in der Zukunft nicht wissen wo sie sind. Auf Besuch warten sie vergebens, keine Kinder und die Ehemänner sind bereits verstorben“.
Die DFV nimmt zum Thema Pflegeversicherung in der Zukunft kein Blatt vor den Mund.
Warum auch? Das Thema ist zu brisant als es fortlaufend als eine Nebensächlichkeit zu behandeln. Transparenz durch die Verantwortlichen zur gesetzlichen Pflegeversicherung sucht man vergebens.
Überblick
„Verschleierungstaktiken der Politik

gesetzl. Pflegeversicherung
Das Thema Pflegeversicherung wird nach wie vor stiefmütterlich behandelt und worüber sich die Öffentlichkeit bereits bewusst ist, werden von der Bundesregierung nur halbherzige Lösungen gestülpt. Das Ziel ist ein für den Bürger verzerrtes Bild bei gleichzeitiger „Ruhigstellung“.
Knoll betont die Wichtigkeit einer privaten Pflegeversicherung und unterstrich die beinahe schon fordernde Haltung mit dem Hinweis, dass „die Politik die reale Situation in der gesetzl. Pflegeversicherung mit ihren Reformversuchen verschleiert“. Der DFV Vorstand sieht die Pflege als ein Thema, welches sich niemand entziehen kann. Früher oder später wird es einen Jeden treffen.
Aufklärung und Sensibilisierung erforderlich
Zu viele Bürger verlassen sich nach wie vor auf die versprochenen Leistungen vom Staat. Rückgang der Kinderanzahl, stets älter werdende Menschen und steigende Demenzerkrankungen, wird die (halbherzige) gesetzl. Pflegeversicherung vor unlösbare Probleme stellen.
Aufgabe wäre es u.a. die gesamte Bevölkerung auf die fast sicher eintreffende Situation in der Zukunft vorzubereiten. Dazu gehören besonders Maßnahmen zur Aufklärung. Bürger müssen wissen, dass eine private Pflegeversicherung unverzichtbar ist, bereits heute schon.
Verschleiern erscheint wichtiger als Problemlösung
Das Thema Pflegeversicherung „leidet“ noch stärker an Desinteresse als eine private Rentenversicherung.
Für junge Mensche liegt das Rentenalter „weit weg“ in der Zukunft. Ein Pflegefall liegt noch viel weiter, beinahe unerreichbar in der Ferne. Zusammen mit der (pseudo-) optimistischen Haltung „es betrifft nur die Anderen“, erhält das Thema Zukunftsvorsorge Pflegefall die Priorität „Null“.
Die Bundesregierung hat die Situation zwar erkannt…
…ist aber mehr damit beschäftigt, den Umfang der Wahrheit klein zu halten, als an einer Lösung des Problems zu arbeiten.
Knoll verwendete offenbar ganz bewußt die Formulierung „Reformversuche der Politik“. Durchschlagende Erfolge, Fehlanzeige. Vernünftige Ergebnisse sind bisher ausgeblieben.
Geschickt ist die Bundesregierung jedenfalls in der Wortfindung: „Pflegeneuausrichtungsgesetz„.
Ein noch ausstehender Entwurf, dem als Ziel die wiederholte Reformierung der bestehenden Pflegeversicherung gesetzt wurde.
Das gleiche Problem wie bei der Rente – Demografie
Stets älter werdende Menschen, immer mehr Leistungsempfänger, immer weniger Beitragszahler. Die Rechnung kann nicht aufgehen.
Pflege ist großteils im medizinischen Spektrum angesiedelt. Weitere Kostensteigerungen sind vorprogrammiert. Eine Richtung die von der gesetzl. Pflegeversicherung mit Sicherheit nicht im vollen Umfang eingeschlagen wird.
Ein hohes Alter zu erreichen schließt nicht aus, zu einem früheren Zeitpunkt an Demenz zu erkranken und ggfs. zum Pflegefall zu werden. Der Pflegezeitraum wird in der Zukunft weit höher liegen, als noch heute.
Die Aufgabe der Politik wäre es Klartext zu sprechen
Dazu erforderte es jedoch ein offenes Aussprechen der augenblicklichen und in der Zukunft erwarteten Situation. Dem Bürger müsste vor Augen gehalten werden, dass er auf keinen Fall mit einer annähernd ausreichenden Unterstützung der gesetzl. Sozialversicherung rechnen darf.
Das käme einem „Offenbarungseid“ gleich. Das Versagen der bisherigen Maßnahmen würde offengelegt werden und entpuppten sich als reine Verschleierungstaktiken. Dazu wird es nicht kommen.
„Nach mir die Sintflut!“
Man sollte nie aus den Augen verlieren, dass die derzeitigen Akteure der Politik bereits mehrfach ausgetauscht worden sind, wenn in der Zukunft der Ernstfall eintreten sollte. Das gilt insbesondere für die heutige Jugend.
Die Verantwortlichen der Gegenwart spielen in der Zukunft keine Rolle mehr. Deren spürbaren politischen Resultate treffen aber die jungen Menschen um so mehr.
Was auch immer sich die Politik zum Thema Pflegeversicherung noch einfallen lässt, es wird nicht funktionieren (können) und primär der Verschleierung dienen.