Studie: Eine Mehrheit der Rentner könne sich Pflege-Eigenanteil leisten
Ginge es nach den Berechnung des IW Köln, ist eine Mehrheit der Rentner den möglichen hohen Pflegekosten durchaus gewappnet. Dennoch müsse die private Pflegeversicherung besser ins Bewusstsein der heutigen Arbeitnehmer gebracht werden.

Trotz positiv anmutender Zahlen enden viele Rentner im finanziellen Desaster
Knapp die Hälfte kann sich 1-jährige Pflege nicht leisten
Die Kosten für die Pflege im Alter steigen von Jahr zu Jahr deutlich an. Die Schrittweite des jeweils zwangsläufig mit ansteigenden Eigenanteils übersteigt in aller Regel die jährliche Rentenanhebung. Die gesetzliche Pflegeversicherung leistet lediglich für die grundlegenden Pflegeleistungen. Inzwischen sind die monatlichen Eigenleistungen bundesweit im Schnitt auf über 2.000 Euro angestiegen. Kapital, welches von der verfügbaren Rente und ggfs. den vorhandenen Ersparnissen abgegriffen werden muss. Schnell werden deshalb Rentner im Pflegefall auch zu einem Sozialfall.
Dennoch scheinen finanzielle Engpässe im Pflegefall nur eine relativ geringe Anzahl von Rentner treffen, sofern man den Auswertungen einer auf den Sozio-oekonomischen Panel basierende Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Folge leistete. Demnach haben die meisten Rentner für den Pflegefall vorgesorgt. Dennoch gebe es einige Rentner, welche noch nicht mal das Finanzielle für ein Jahr Aufenthalt im Pflegeheim zur Verfügung haben.
Im Jahr 2017 konnten sich lt. IW 59 Prozent der deutschen Haushalte für ein Jahr eine stationäre Pflege eines Angehörigen mithilfe der verfügbaren Mittel leisten. Allerdings dauert ca. die Hälfte aller der stationären Pflegefälle länger als ein Jahr. Mit 53 Prozent hat sich im Jahr 2017 nur etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen zwei Jahre stationäre Pflege leisten können. Im Auswertungs-Jahr lag der durchschnittliche Eigenanteil pro Pflegefall rund 1.700 Euro pro Monat.
Da die Altersgruppe der über 65-Jährigen am häufigsten pflegebedürftig werden, betrifft es auch die Altersgruppe, welche im Schnitt auch die größten Vermögen ansammelten. In dieser Altersgruppe konnten sich rund drei Viertel aller betroffenen Haushalte die Eigenanteile eines einjährigen Pflegeheimaufenthalts leisten. Zur Berechnung der verfügbaren Eigenmittel wurden neben dem angesparten Vermögen auch die laufende Rente berücksichtigt. Damit hätten rund zwei Drittel aller Haushalte mit einem Pflegebedürftigen auch eine stationäre Behandlung über den Zeitraum von fünf Jahren leisten können.
Trotz dieser Ergebnisse solle nach einer Lösung für die Verbesserung der Pflegevorsorge getroffen werden. Noch sei nicht klar, warum in vielen Fällen eine private Pflegeversicherung nicht vorhanden ist. Eine Möglichkeit wäre die Verdrängung der möglichen Risiken. Ebenfalls denkbar könnten als unattraktiv erscheinende Zusatzversicherungen sein. Studienautorin Susanne Kochskämper schlägt die Suche nach neuen Ideen vor, mit der „die Pflegevorsorge stärker in das Bewusstsein gerückt und vielleicht auch einfacher gestaltet werden kann“.
Auf die Idee, die stets ansteigenden ohnehin schon sehr hohen Kosten der einzelnen Posten in der Pflege zu hinterfragen und warum es nach einem Leben lang der Gesellschaft dienlichen Wertschöpfung, inkl. Abgaben und Steuern, und den erneut zu versteuernden Einkünften im Rentenalter, eine private Pflegevorsorge überhaupt notwendig gemacht wird, kommt niemand.
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