Eigenanteil Pflegekosten steigt drastisch an
Pflegebedürftige Menschen müssen für den Eigenanteil der Pflegekosten immer tiefer in die Tasche greifen. Binnen eines Jahres sind die durchschnittlichen monatlichen Anteile um knapp 60 Euro angestiegen.
Überblick
Gesetzliche Pflegeversicherung leistet nur rund ein Drittel
Die Pflegebedürftigkeit geht immer mehr ins Geld. Wer heute auf eine stationäre Pflege angewiesen ist, muss bedeutend mehr eigene finanzielle Mittel aufwenden als noch vor wenigen Jahren. Die Kosten mit Bestreitung aus eigener Tasche werden voraussichtlich weiter ansteigen. Im Januar 2019 kostet eine Unterbringung in einem Altenheim im bundesweiten Durchschnitt 1.830 Euro jeden Monat, so über die vom Verband der Ersatzkassen erstellte Statistik. Vor einem Jahr lagen demnach die Kosten für Pflegebedürftige bei 1.772 Euro und somit um 58 Euro niedriger. Ein Rentner müsste bei einer monatlichen Rente in Höhe von 1.000 Euro (netto) auf die Rentenanhebung um rund 6 Prozent hoffen, um diesen Kostenanstieg kompensieren zu können.
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt mit ihren Leistungen für die wesentlichen Pflege-Anteile nur einen Bruchteil der anfallenden Gesamtkosten. Im Schnitt fallen für Unterkunft, Verpflegung, Pflegekostenanteil und Investitionen 655 Euro pro Monat an, für die die gesetzliche Pflegeversicherung keine Leistungen erbringt.
Je nach Bundesland fallen die Pflegekosten jedoch höchst unterschiedlich aus. Die Spanne reicht zwischen 1.218 Euro in Sachsen-Anhalt und 2.252 Euro in Nordrhein-Westfalen. Grund für diese Spanne seien unterschiedliche Lebenshaltungskosten und damit auch unterschiedlich hohe Löhne bzw. Gehälter. Dazu gebe es in den Bundesländern unterschiedliche Vorgaben für die Personalausstattung in den Heimen.
Sind Vermögen oder regelmäßiges Einkommen des Pflegebedürftigen für die Deckung des Eigenanteils nicht ausreichend, klopft das Sozialamt bei den nächsten Angehörigen an, also bei den Kindern. Ist auch dort nichts zu holen, kommt die öffentliche Hand zum Zuge.
Forderungen nach Steuergeldeinsatz werden lauter
Zu Beginn 2019 sind die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung angehoben worden. Eine kürzlich von der Bertelsmann-Stiftung beauftragte Studie kam zum Ergebnis, dass eine weitere deutliche Anhebung der Beiträge für die Stabilisierung des Pflegesystems unumgänglich sei. Die Stiftung selbst schlägt eine Subventionierung aus Steuermitteln vor. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begreift die Pflege als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und fordert für die künftige Finanzierung der Pflege ebenfalls den Einsatz von Steuermitteln.
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Seit 2016 wohnt mein Mann in einer dementen Wg.Vorher in mehreren Heimen war er dem Tode nahe.Dort fühlt er sich wohl und es geht ihm wieder gut. Nun hat sich der Eigenanteil in den 3 Jahren um 600 € erhöht, dieses Jahr wieder um 200 €, die Kasse zahlt aber weiterhin nur den Betrag von 2016=1.998 €.Mein Eigenanteil nähert sich der 3000€ Grenze und ich muß nun meinen schwerkranken Mann wieder woanders unterbringen, das wird er nicht verkraften! Seine gesamte Rente und Pension und auch meine kleine Rente von 170 € gehen dabei drauf.Unsere gesparte Altersvorsorge( auch für mich) ist bald aufgebraucht! Mein Mann hat sein Leben lang schwer gearbeitet, nun können sich die Wg Kosten nur noch Sozialhilfeempfänger leisten, die anderen müssen gehen!!! Arbeit in unserem Land lohnt nicht mehr, man wird im Stich gelassen!