Anzahl pflegebedürftiger Menschen steigt stärker an als erwartet
Die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird voraussichtlich stärker ansteigen als bisher prognostiziert. Bis zum Jahr 2060 werden mehr als 4,6 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen sein.
Mehrheitlich werden pflegebedürftige Frauen und Männer 85 Jahre oder älter sein
Vorherige Prognosen zur Pflegebedürftigkeit sind hinfällig
Analysten liegen mit ihren Prognosen in der Regel daneben. Manchmal nur knapp und manchmal jenseits von „Gut und Böse“. Ein Blick in die Kreise der Finanz- und Ökonomenwelt bestätigt dies. Ordentlich daneben lagen auch die Experten zur Anzahl der tatsächlich pflegebedürftigen Menschen in Deutschland. Der aktuelle Barmer GEK Pflegereport revidierte bisherige Voraussagen mehr als deutlich.
Die Anzahl der künftig Pflegebedürftigen wird demnach weitaus höher liegen als bisher berechnet, bzw. angenommen. Bis zum Jahr 2060 werden rund 220.000 mehr Menschen auf Pflege angewiesen sein, so Athanasios Drougias, Sprecher der Barmer GEK, im Gespräch mit Finanzen.de.
Der Politik ist diese Entwicklung nicht entgangen und mit dem kürzlich verabschiedeten Pflegestärkungsgesetz ging man bereits in die richtige Richtung. Doch die Schrittlänge scheint zu kurz geraten zu sein und mit der beabsichtigten Stärkung der Pflegebedürftigen sowie deren Angehörigen verlor man offenbar die Pflegekräfte aus dem Blickfeld.
Das derzeit in Angriff genommene Modell eines Pflegeberufegesetzes wird in der aktuellen Fassung ebenfalls einen wichtigen Schwerpunkt vernachlässigen. Mehr pflegebedürftige Menschen erfordern auch mehr Pflegefachkräfte. Hier erscheint das Pflegestärkungsgesetz echte Mängel aufzuweisen und das Pflegeberufegesetz vermag die zu erwartende Krisenlage auch nicht zu entschärfen. Die neuen Regelungen greifen zu kurz und gingen nicht weit genug, so die Kritiker.
Es werden weitere Pflegereformen folgen, so die Einschätzung des Barmer GEK Sprechers, auch wenn das ab dem 2016 geltende zweite Pflegestärkungsgesetz bereits eine „entschlossene und weit reichende Reform“ darstelle.
Wie auch die pflegebedürftigen Menschen benötigen die pflegenden Kräfte weitere Stärkungen in ihrer Situation. Derlei Hilfen sollten sich nicht auf finanzieller Natur beschränken, so Drougias. In jeder Woche wenden Angehörige 37 Stunden mit der Pflege der bedürftigen Menschen auf. Derartige Mehrbelastungen können zu gesundheitlichen Schäden führen.
Mit den aktuellen Barmer GEK Hochrechnungen werden im Jahr 2060 rund 4,52 Millionen pflegebedürftige Menschen erwartet. Rund 60 Prozent der Männer werden 85 Jahre oder älter sein. Frauen sind voraussichtlich mit 70 Prozent in diesem hohen Alter stärker betroffen.
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