Krankenversicherung: Bürgerversicherung erneut in der Schusslinie

Solidargemeinschaft-


Die Bürgerversicherung geriet erneut in die Schusslinie der Kritiker. Eine Studie will belegen, dass die Einführung der einheitlichen Krankenversicherung zu massiven Arbeitsplatzverlusten in der PKV-Branche führen würde.

Kritiker der Bürgerversicherung fahren schwere Geschütze auf

Gesundheit
Einheitliche Krankenversicherung schädlich
für gesamte PKV-Branche?

Für die im Raum stehende gesetzliche Bürgerversicherung sind Einzahlungen von Arbeitnehmern in allen Berufssparten vorgesehen. Alle Arbeitnehmer, egal ob Angestellter, Arbeiter, Bediensteter mit Eigenschaften eines Beamten, Abgeordneter oder der „Chefarzt“, jeder leistet im Rahmen einer Solidargemeinschaft einen Beitrag für die Krankenversicherung. Derzeit steht das Konzept für die Bundesrepublik nur auf dem Papier, ist allerdings heftig umstritten und wird vor allem von der Privatkrankenversicherung mit „Händen und Füßen“ abgewehrt.

Die Hans-Böckler-Stiftung beauftragte eine Studie, welche die Auswirkungen einer solchen Bürgerversicherung auf den Arbeitsmarkt haben könnte. Die Studienergebnisse wurden vom Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) vorgestellt.

Demnach hätte die Einführung der Bürgerversicherung einen massiven Arbeitsstellenabbau in der PKV-Branche zur Folge. Je nach Szenario müssten zwischen 22.700 und 51.000 Arbeitsstellen gestrichen werden.

Im Jahr 2014 waren lt. der Studie rund 68.000 Arbeitnehmer in der PKV-Branche tätig. Demnach lägen die Arbeitsplatzverluste im Bereich von fast einem Drittel bis rund zwei Drittel aller Jobs in der Privatkrankenversicherung.

Derzeit sind in der PKV rund 9 Millionen Menschen versichert. Jeder Euro, der in die PKV investiert wird, bewirke weitere 2,10 Euro an zusätzlicher Bruttowertschöpfung in anderen Unternehmen. An jedem einzelnen Arbeitsplatz in der PKV-Branche seien weitere 4,6 Arbeitsplätze gekoppelt. Trotz dieser möglichen Arbeitsplatzverluste werben Sozialdemokraten, Grüne und Linke für die Bürgerversicherung, so die Kritik des PKV.

Die Vorstellung, mit der Bürgerversicherung die nach ihrer Meinung in der Bundesrepublik vorherrschende „Zwei-Klassen-Medizin“ überwinden zu können, werde bereits von zwei weiteren Studien widerlegt. Diese zeigten, dass in einem einheitlichen System die Tendenz zur Rationierung von Leistungen größer sei als im dualen System.

Die Gewerkschaft Verdi beauftragte im Jahr 2013 eine entsprechende Studie und diese kam zum Ergebnis, dass mit der Einführung der Bürgerversicherung bis zu 100.000 Arbeitsplätze bedroht seien.


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