Krankenkassenmitglieder dürfen immer mehr bezahlen – „So, oder so“

Gesundheitswesen-


Den Krankenkassenmitgliedern werden aufgrund der Zusatzbeiträge für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im Jahr 2016 höhere Abzüge vom Brutto-Lohn vorgenommen. Mit Blick auf die Kostenentwicklungen in den vergangenen Jahren, dürften die Belastungen für Arbeitnehmer an einer anderen Stelle ebenfalls ansteigen.

Arzneimittel

Kassenmitglieder werden immer mehr zur Kasse gebeten. „So, oder so“

Pharma-Hersteller werden auf Gewinne nicht verzichten wollen

Mit der breiten Anhebung der Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen trifft es ohnehin die meisten der Kassenpatienten. Wer zu den wenigen Glücklichen gehört, deren Krankenasse für 2016 auf eine Anhebung des zusätzlichen Beitrags verzichtete, könnte dennoch von Mehrbelastungen betroffen sein.

In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres zahlten die Kassenmitglieder rund 2,84 Milliarden Euro an Eigenleistungen für den Erhalt von Medikamenten, spezielle Behandlungen oder Hilfsmitteln. Gegenüber dem gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor stiegen die Eigenleistungen um ca. 125 Millionen Euro. Angesichts der stets steigenden Gesundheitskosten werden die notwendigen Zahlungen aus eigener Tasche auch im Jahr 2016 weiter ansteigen.

Obwohl die Kosten für Medikamente „tendenziell stets“ ansteigen, nahmen die Krankenkassen im Sommer 2014 Kürzungen bei den Festbeträgen für Arzneimittel vor. Die Pharma-Industrie verzichtet „naturgemäß“ nicht auf ihren Gewinnanspruch und deshalb dürfen Kassenmitglieder trotz steigender Beiträge zusätzlich immer tiefer in die eigene Tasche greifen.

Die seltene Inanspruchnahme von medizinischen Maßnahmen, bzw. sogar der vollständige Verzicht auf ärztliche Behandlungen schont den Geldbeutel des Kassenpatienten, aber dies dürfte nur ein temporärer Effekt sein. Die Pharma-Hersteller verstehen den Gesundheitsfonds offenbar als einen Beleg für ihre vermeintlich gerechtfertigten Gewinnansprüche und sollte das Kassenmitglied das Sparen anfangen, müssen eben am anderen Ende die Preise noch weiter angezogen werden.

Arbeitnehmer, die gezwungenermaßen Mitglied einer Krankenkasse sind, können sich getrost auf weiter steigende Abgaben einstellen. Mit dem „überraschenden Vorstoß“ der SPD-Fraktion, die Zusatzbeiträge auch dem Arbeitgeber anzuheften, dürfte es sich um leere Worthülsen handeln. Immerhin war die SPD innerhalb der großen Koalition an der Umsetzung der Krankenkassenreform voll beteiligt.

Leistungen und Beitragshöhen der Krankenkassen vergleichen.





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