Krankenkassen fuhren im 1. Halbjahr 2015 rund 500 Millionen Euro Miese ein

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Ein Dickes Minus von rund einer halbem Milliarden Euro bei den Bilanzen der Krankenkassen im ersten Halbjahr 2015. Die Gründe seien gestiegene Gesundheitskosten sowie die Beteiligung am Ausbau der Finanzreserven.

Gesundheit

Trotz 500 Millionen Euro Miese spricht Gesundheitsminister von „stabiler Finanzsituation“

Erhöhung der Zusatzbeiträge im kommenden Jahr wahrscheinlicher

Die gesetzlichen Krankenkassen fuhren im ersten Halbjahr 2015 ein kräftiges Minus von rund 500 Millionen Euro ein. Als Gründe werden wie üblich gestiegene Ausgaben für Arzneimittel, Krankenhausaufenthalte und ärztliche Behandlungen angegeben. Zusätzlich sei ein ausschlaggebender Faktor die Beteiligung der gesetzlichen Krankenversicherer (GKV) an den Finanzreserven gewesen, wie WirtschaftsWoche (04.09.15) berichtete.

Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) erwirtschafteten im ersten Halbjahr 2015 ein Minus von 112 Millionen Euro, die Ersatzkassen 191 Millionen Euro. Die Betriebskrankenkassen fuhren ein Defizit von 127 Millionen Euro und die Innungs-Kassen 118 Millionen Euro ein.

Angesichts der inzwischen auf 15 Milliarden Euro angewachsenen Reserven sprach Gesundheitsminister Hermann Gröhe von einer „stabilen Finanzsituation“ bei den Kassen. Dennoch wurde Kritik laut, dass die seit Jahresbeginn erhobenen Zusatzbeiträge durchschnittlich bei 0,83 Prozent liegen und eigentlich 0,9 Prozent notwendig gewesen seien.

In den kommenden Jahren müssen die gesetzlich (Pflicht-) Versicherten ohnehin mit deutlichen Anhebungen bei den Zusatzbeiträgen rechnen. Seit Anfang 2015 beträgt der allgemeine Beitragssatz für die GKV 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens. Dieser Beitragssatz wird jeweils zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Die von den Krankenkassen verlangten Zusatzbeiträge müssen jedoch von den Arbeitnehmer vollständig bezahlt werden. Im kommenden Jahr könnten die Zusatzbeiträge lt. Einschätzungen des Kassen-Spitzenverbandes um bis zu 0,3 Prozentpunkte angehoben werden.





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