Gute Bewertungen für gesetzliche & private Krankenversicherer

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Grundsätzlich sollten sich die gesetzliche Krankenversicherungen und Privatversicherer im deutschen Gesundheitssystem gegenseitig ergänzen. Während die Kassen derzeit durch den übervollen Gesundheitsfonds von guten Zeiten sprechen können, stehen die Privaten vor neuen Herausforderungen. Schwierige Kapitalmärkte werfen weniger Renditen für den Aufbau der Alterungsrückstellungen ab.

Wie sehen aber die Versicherten, bzw. Mitglieder selbst die Zukunft rund um das „duale“ Versicherungssystem?

Zwischen Freiwilligkeit und „Zwang“

Gesundheitswesen
Durchwegs positiver Zukunftsblick

Eine klare Linie zwischen den Vor- und Nachteilen der Privatkrankenversicherungen (PKV) und den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gibt es schon längst nicht mehr. Lediglich bei den jungen PKV-Einsteigern, die als Angestellte über ein hohes Einkommen verfügen, kann noch gegenüber der GKV in den meisten Bereichen von klaren Leistungs- und Beitragsvorteilen gesprochen werden.

Die umgekehrte Situation zeigt sich jedoch bei Privatkrankenversicherten, die bereits das 55-igste Lebensalter überschritten haben und das Einkommensverhältnis durch z.B. Arbeitsunfähigkeit dramatisch abgesunken ist.

Ein Wechsel der PKV ist wenn überhaupt nur über hoch angesetzte Hürden und meist mit dem Verlust der Alterungsrücklage verbunden. Für diese Gruppe der Privatversicherten bietet sich der geringste Spielraum, die finanzielle Situation zu verbessern, falls die PKV-Beiträge zu teuer geworden sein sollten.

Die Zukunft zeigt zugunsten der Krankenkassen
Die meisten Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen haben gar keine andere Wahl. Deren Weg in die Private ist mangels Erfüllung der Voraussetzungen schlicht versperrt. Das bedeutet jedoch noch lange nicht ein gleiches Maß an Unzufriedenheit. Letztendlich finden sich auch Selbstständige, bzw. Freischaffende in der GKV obwohl sie zu jeder Zeit eine Privatversicherung haben könnten.

Ein steigendes Vertrauen der Kassenmitglieder in ihre Krankenversicherung zeigt auch die jüngste Umfrage von TNS Infratest. Für die Studie wurden insg. 1.285 Mitglieder, bzw. Kunden einer PKV und der GKV befragt. Immerhin gaben zwei Drittel (67%) der Befragten an, dass die der Gesetzlichen eher zutrauten, die zukünftigen Gesundheitsleistungen innerhalb bezahlbarer Beiträge halten zu können. Mit 37% gegenüber der PKV sieht der Weitblick dagegen schon pessimistischer aus.

Lt. dem TNS Infratest glaubt aber rund die Hälfte an einer besseren medizinischen Versorgung durch die PKV auch in der Zukunft. Mehr als 50% der befragten Teilnehmer sehen jedoch für die Gesetzliche in den nächsten 20 Jahren sehr schwarz und gehen davon aus, dass das Gesundheitssystem in der aktuellen Form nicht mehr finanzierbar sein werde. Zum Leistungsniveau werden ebenfalls erhebliche Abstriche erwartet.

Mehrheitlich sprachen sich die Befragten dafür aus, die Altersrückstellung der PKV zum Vorbild zu nehmen und diese auch für die GKV einzuführen, um für stabile Beitragshöhen zu sorgen.

Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

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