Diskussionen über jährliche Regel-Impfung gegen Corona
Mit den in den meisten Ländern bereits erklärtem Ende der Corona-Pandemie ist die Diskussion über Impfstoffe noch längst nicht beendet. Im Gegenteil. Es wird über eine mögliche Regel-Impfung beraten, obwohl man sich über die Wirksamkeit dieser Injektionen nicht einig ist.
Überblick
Diskussionen über Regel-Impfung gegen Covid

Corona-Impfung könnte zu einem jährlichen Regelwerk werden
Soll eine jährliche Auffrisch-Impfung für Covid ebenso wie für die Grippe-Erkrankungen durchgeführt werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit einige Wissenschaftler und sind sich alles andere als einig. Der Vorschlag einer regelmäßigen Corona-Impfung kam von der US-amerikanischen Food und Drug Administration (FDA), wie das Magazin Nature berichtete. Am 26. Januar 2023 hielt die FDA eine diesbezügliche Sitzung, in der einige Forscher entsprechend argumentierten, dass ein im Herbst jeweils angepasster Impfstoff einen Beitrag leisten würde, den komplexen Covid-Impfplan des Landes einfacher zu halten.
Andere Wissenschaftler hielten jedoch dagegen, weil es keinen Anhalt gebe, dass sich gesunde Erwachsene jährlich eine neue Covid-19-Impfung geben zu lassen. Die Impfstoff-Spezialistin am Kinderkrankenhaus Philadelphia, Pennsylvania, hält den Vorschlag der FDA jedoch als eine gute Idee was das Konzept betrifft. Allerdings hegt sie Zweifel an der Umsetzbarkeit, da SARS-CoV-2 viel schneller neue Varianten hervorbringe als der Grippe-Virus. Es reichte nicht, auf den Dokumenten einfach das Wort „Grippe“ durchzustreichen und dies mit Covid zu ersetzen. Covid ist nicht Grippe, so ihr Argument.
Man weiß wer nach was öfters stirbt
Offensichtlich herrscht noch größeres Unwissen über das Verhalten des Covid-Virus und die Wirksamkeit der deklarierten Impfungen vor. Luciana Borio, ehemalige leitende Wissenschaftlerin der FDA und aktuell Expertin für globale Gesundheit beim Council on Foreign Relations (CFR) in New York City, erklärte, dass derzeit nicht bekannt sei, „ob Menschen jedes Jahr oder seltener geimpft werden müssen, um vor schwerem Covid geschützt zu sein“.
In den USA, im Vereinigten Königreich und auch in anderen Ländern sind die erhältlichen „Booster“ auf den „angestammten SARS-CoV-2-Stamm“, welcher zum Pandemiebeginn zirkulierte, und auf einen Omicron-Stamm ausgerichtet. Doch die Daten des US Centers for Desease Control and Prevention zeigen, dass Menschen im Alter ab 5 Jahren, die mit einer Einzelstamm-Auffrischimpfung geimpft wurden, doppelt so häufig an Covid-19 starben wie die Menschen, die eine bivalente (zwei oder mehr SARS-CoV-2-Stämme) Auffrischimpfung erhielten, so Nature.
Somit steht also die Häufigkeit der Sterbefälle nach unterschiedlichen Impfungen im Mittelpunkt und nicht die Tatsache, dass die Menschen trotz einer Impfung weiterhin sterben.
Seit Jahrzehnten bekanntes Phänomen
Einzelne Wissenschaftler argumentierten, dass es zu den bivalenten Impfungen nur begrenzte Daten zur Wirksamkeit gibt. Das gilt insbesondere für kleine Kinder und diese machen einen erheblichen Teil der Menschen aus. Einige Studien weisen dazu hin, dass das Einbeziehen des Ahnenstamms die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Omicron aufgrund des Phänomens „Immun-Imprinting“ abschwächen könnte. Dieses Phänomen wurde demnach bereits vor Jahrzehnten bei Menschen mit Influenza beobachtet. Deren Immunsystem reagierte mit der Produktion von Antikörper, nachdem ein neuer Stamm zirkulierte. Die Antikörper waren jedoch auf die erste Grippe-Infektion zugeschnitten und in manchen Fällen führte dies zu einer schlechteren Abwehrkraft gegen den neuen Stamm.
Wissensstand wohl egal – Hauptsache Auffrischung
In den USA haben aktuell rund 15 Prozent der „berechtigten“ Personen einen bivalenten Booster mit zwei Stämmen erhalten. Doch derzeit herrsche noch Verwirrung vor, da viele Menschen eine Mischung von verschiedenen Impfstoffen erhielten haben und nun nicht geklärt ist, welche Art von Impfung diese nun erhalten sollten.
Dennoch bringen es Wissenschaftler auf einen „vereinfachten Nenner“. Megan Ranney, Ärztin und Spezialistin für öffentliche Gesundheit an der Brown University in Providence, Rhode Island, hält für Ältere und Menschen mit chronischer Erkrankung eine Auffrischung besser als keine Auffrischung.
Im Gremium der FDA saßen u.a. Bruce Gellin, Experte für globale Gesundheit bei der Pandemic Prevention Initiative der Rockefeller Foundation, Peter Marks, Leiter des Zentrums für die Bewertung und Forschung von Biologika der FDA in Silver Spring, Maryland und Bill Falstich, Vize-Präsident für globale Lieferkette des Pharmakonzerns Pfizer.
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