Den Kassenmitgliedern bleibt die Beitrags-Verwendung verborgen

GKV-


Den meisten Kassenmitgliedern ist lediglich die Höhe der monatlichen Abzüge vom Bruttolohn bekannt und vielleicht noch der beinahe gleich hohe Anteil vom Arbeitgeber. Doch wohin der ordentliche Betrag vom sauer verdienten Lohn wirklich abfließt und was damit „finanziert“ wird, bleibt den meisten gesetzlich Versicherten verborgen. Inzwischen sind die Rufe nach mehr Transparenz zu den GKV-Beiträgen lauter geworden.

Intransparenz

Dem Kassenpatienten ist der Durchblick zu den Beitragszahlungen kaum gegeben

Mangelerscheinungen zur Transparenz und Aufklärung über GKV

Wesentlich mehr Einblicke in die Verwendung der Beiträge haben Privatversicherte. Bei einer Vollversicherung werden bereits vor dem Vertragsabschluss die Gesundheitsleistungen im Einzelnen definiert. Schließlich ist die Zusammensetzung des Versicherungspakets maßgeblich für die zu leistenden Prämien. Gesetzlich Versicherte stehen vor einem Bruttolohn, einen prozentualen Anteil und der absoluten Zahl des durch den Arbeitgeber durchgeführten Abzugs. Danach versickern weitere Informationen in den dunklen Kanälen des Gesundheitswesens.

Offensichtlich wünscht sich eine Mehrheit der gesetzlich Versicherten mehr Aufklärung und Transparenz zu den Verwendungen der (zwangs-) entrichteten Kassenbeiträge. Die Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) hat sich über eine Umfrage bei den Versicherten informiert, welche Informationen überhaupt vorhanden sind. Rund die Hälfte der GKV-Versicherten wissen nicht, dass seit 2009 ein einheitlicher Beitragssatz für alle Kassen gilt. Nach wie vor glaubt rund ein Viertel der Kassenmitglieder, dass die zahlreichen Krankenkassen unterschiedliche Beitragssätze verlangten.

27 Prozent kennen nicht die einzelnen Bestandteile der geforderten Beitragszahlungen und ein etwas höherer Anteil glaubt noch an die Verwaltung der Beitragsgelder durch die Krankenkassen. Der zentrale Gesundheitsfonds ist den meisten GKV-Mitgliedern unbekannt.

Krankenkassen sollen Finanzen regelmäßig offenlegen
Eine überwiegende Mehrheit (84 Prozent) wünscht sich mehr Transparenz zum Verwendungszweck der Beiträge, welche Verwaltungswege durchlaufen werden. Beinahe 86 Prozent der Befragten würden regelmäßige Aufstellungen der Bilanzen der gesetzlichen Krankenkassen begrüßen. Hans Unterhuber, Vorstandsvorsitzender der SBK, zeigte sich vom Ergebnis der Umfrage nicht überrascht. „Die Finanzflüsse im Gesundheitswesen sind nicht nur für unsere Versicherten intransparent. Auch wir Krankenkassen können das Zuweisungssystem bei der Verteilung der Beitragsgelder nicht völlig nachvollziehen“, erklärte Unterhuber. Dringender Reformbedarf bestehe bei den Kontrollinstanzen. Die Verwaltung der Beitragszahlungen würde, anders als die meisten annehmen, in vielen Fällen ohne ausreichende parlamentarische Kontrolle vorgenommen. An diesem Punkt müsse die Politik in Aktion treten und die Kassen zu einer verstärkten Offenlegung ihrer Quellen bewegen.


Trotz der seit rund 4 Jahren bestehenden einheitliche Beitragssätzen bei den Krankenkassen gibt es dennoch erhebliche Unterschiede zu den Zusatzleistungen bzw. zu den möglichen Erstattungen. Unterm Strich können gesetzlich Versicherte tatsächlich Beiträge sparen, wenn die Gesundheitsleistungen außerhalb der Regelsätze individuell angepasst werden. Hier finden Sie die Möglichkeiten zu einem Leistungsvergleich der Kassen.

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