Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankung verdreifacht

Arbeitsstress –


Nicht „Rückenleiden“ ist das symptomatische Krankheitsbild am Arbeitsplatz, sondern eine psychische Erkrankung. Die verschiedenen Facetten dieser Erkrankung kamen im Jahr 2018 rund 3-fach öfters vor als noch vor 20 Jahren.

Stresssymptom

Arbeitswelt: Stress, Depressionen, Burnout, Anpassungsstörungen

Jeder 18. Arbeitnehmer fiel wegen psychischer Erkrankung aus

Die statistischen Auswertungen der Anbieter einer Berufsunfähigkeitsversicherung haben es längst auf ihren Bildschirmen. Nun bestätigt die aktuelle Langzeitstudie 2019 der DAK die Entwicklung des Krankheitsbildes Psychische Erkrankung über die letzten 20 Jahre abermals. Demnach waren im Jahr 2018 rund 2,2 Millionen Menschen im Bundesgebiet von einer psychischen Erkrankung betroffen. Rund jeder 18. Arbeitnehmer fiel aufgrund dieses Krankheitsbildes aus. Damit hat sich die Zahl der Fehltage am Arbeitsplatz seit dem Jahr 1997 annähernd verdreifacht. Hauptsächliche Auslöser dafür seien Anpassungsstörungen, Depressionen und Seelenleiden.

Der vorübergehende Höchststand bei Krankschreibungen aufgrund einer psychischen Erkrankung wurde im Jahr 2017 mit 250 Fehltagen pro 100 Versicherte erreicht. Im Jahr 2018 ging die Zahl der Betroffenen auf 236 Fehltage pro 100 Versicherte zurück (-5,6 %).

Anteilig waren Depressionen der häufigste Grund für eine Krankschreibung. Im Jahr 2018 waren 93 Fehltage pro 100 Versicherte auf Depressionen zurückzuführen. Die zweite Position nahmen Anpassungsstörungen mit 51 Fehltagen ein. 23 Fehltage pro 100 Versicherte gingen auf das Konto von neurotischen Störungen und Angststörungen verursachten 16 Fehltage je 100 Versicherte.

Anpassungsstörungen im steilen Aufwind

Besonders auffällig war lt. DAK-Psychoreport der steile Anstieg der Fälle von Anpassungsstörungen. Dieses Krankheitsbild hat sich seit dem Jahr 2000 fast verdreifacht. Allerdings könne nicht von einem „aus wissenschaftlicher Sicht“ größeren Verbreitung der psychischen Erkrankung gesprochen werden, sondern vielmehr von einem „offeneren Umgang“, so DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Psychische Probleme seien heute kein Tabu-Thema mehr. Der beim Arzt bereits selbstverständliche Umgang sollte sich auch beim Arbeitgeber durchsetzen, damit diese ihren Mitarbeitern Hilfe anbieten können, so Storm.

Burnout nach Jahren des Rückgangs wieder angestiegen

Einst ein populäres Thema und dann in den Hintergrund geraten. Burnout habe seit dem Jahr 2012 an Relevanz verloren. Die Anzahl der Fehltage aufgrund von Burnout sei in den letzten sechs Jahren rund um die Hälfte gesunken. Im Jahr 2018 gab es lt. DAK jedoch wieder einen Anstieg (auf 5,3 Fehltage pro 100 Versicherte). Davon betroffen seien am meisten die Arbeitnehmer im Alter ab 60 Jahren. Deren Altersgruppe nahm anteilig 9 Fehltage pro 100 Versicherte aufgrund von Burnout ein.

Frauen sind von psychischen Erkrankungen weitaus öfters betroffen als Männer. Eine Zunahme sei jedoch bei beiden Geschlechtern festzustellen. Im Jahr 2018 waren Männer aufgrund von Seelenleiden für 183 Tage pro 100 Versicherte krankgeschrieben. Frauen fehlten dagegen an 298 Tagen.

Öffentliche Verwaltung bring die meisten Fälle hervor

Die herausragenden Beschäftigungsbereiche mit den höchsten Anteilen einer psychischen Erkrankung sind „Öffentliche Verwaltung“ und „Gesundheitswesen“. Beschäftigte der öffentlichen Hand fehlten im Jahr 2018 an 358 Tagen (pro 100 Versicherte) und im Gesundheitswesen waren es 321 Fehltage. Der Durchschnitt über sämtliche Branchen hinweg lag bei fast 236 Fehltagen.

Krankheitsfälle je nach Bundesland sehr unterschiedlich hoch

Je nach Bundesland fallen die Zahlen der Betroffenen höchst unterschiedlich aus. Die geringsten Fehltage zählte DAK in Bayern mit 193 pro 100 Versicherte. Die höchste Anzahl der Ausfälle aufgrund einer psychischen Erkrankung zählte Saarland mit 312 Fehltagen. In Baden-Württemberg lag die Zahl der Betroffenen mit 214 Fehltagen noch im unteren Segment, gefolgt von Bremen (218) und Berlin (279).

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