Ärztehonorare steigen 2020 um 560 Mrd. € – Ein Pflaster
Ärzte werden ab 2020 um rund 360 Millionen Euro mehr Honorar erhalten. Der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Vereinigung haben einigen können. Dennoch eher ein Tropfen auf dem heißen Stein und vor allem blieben wichtige Bedürfnisse unberücksichtigt.
Hausarztbesuche bleiben weiterhin völlig unterbewertet
Ab dem Jahr 2020 werden die Ärzte im Bundesgebiet um rund 560 Millionen Euro mehr Honorar erhalten. Der GKV-Spitzenverband sowie die Kassenärztliche Vereinigung haben sich auf einen gemeinsamen Nenner einigen können. Ganz im Zeichen der Digitalisierung werden von den Ärzten angebotene Videosprechstunden besser vergütet. Bereits ab dem 01. Oktober 2019 gilt für Arztpraxen eine Pauschale pro Videosprechstunde und damit sind bis zu 500 Euro Honorar pro Quartal und Praxis möglich.
Grundlegend gilt es für die Interessengruppen, sich nach langwierigen Verhandlungen auf einen neuen Orientierungswert zu einigen. Dieser Wert ist Ausgangslage für die an die Ärzte zu entrichtenden Honorare. Ab 2020 liegt dieser Wert bei 1,52 Prozent bzw. bei 10,9871 Cent und ausgehend von 2019 kommt dabei ein Mehrbetrag von 565 Millionen Euro ab dem kommenden Jahr heraus.
Mediziner sitzen jedoch wie alle anderen Konsumenten im gleichen Boot innerhalb eines Wirtschaftssystems. Der neu ausgehandelte Orientierungswert steigt unterm Strich gerade mal soweit, dass es für den Ausgleich der vorherrschenden Inflation (= Geldentwertung) reicht.
Grund für Jubel aufgrund der um rund eine halbe Milliarde Euro steigenden Honorare bestehe dennoch nicht, so Hausarzt Digital. Im Abschlussbericht der Verhandlungen sei die seit Langem schwelende Frage über die Förderung der Hausbesuche mit keiner Silbe erwähnt worden. Zwar wurde dieses Thema aufgegriffen, aber letztendlich doch wieder auf die Wartebank verschoben. An diesem Punkt gehen die Ansichten weit auseinander. Während der GKV-Spitzenverband in der Förderung von Hausbesuchen offenbar überhaupt keine Priorität setzt, betonte der Deutsche Hausärzteverband die Notwendigkeit, dass derlei hausärztliche Leistungen entsprechend aufgewertet werden müssen.
In Zeiten, in denen Politiker und sog. Ökonomen darauf pochen, eine ganze Reihe von Krankenhäusern bzw. Kliniken im Bundesgebiet einzustampfen, eine eher aussichtslose Forderung, obwohl angesichts dieser Entwicklung Hausbesuche als umso notwendiger erschienen.
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