Massenlöschungen bei Tiktok zeigt Merkmale von „Demokratien“ auf
Die Löschungen von Nutzerbeiträgen in den Sozialen Netzwerken nahm in vielen Bereichen erheblich zu. Ein Beispiel über die Entwicklungen bei der Plattform „Tiktok“ zeigt deutlich auf, dass die Zensur kein Merkmal „autoritär geführter“ Länder ist, sondern eher ein gern genutztes Mittel von sog. Demokratien.

Die Löschung von Beiträgen nahm im zweiten Halbjahr 2019 massiv zu
Netzwerke werden Staatsanwälte, Richter und Polizisten
China und Medien sowie soziale Netzwerke werden in Kombination gerne mit der Zensur einer autoritären Regierung in Verbindung gebracht. Pekings Medienregulation nutzte dabei die Eiserne Hand, um unbequeme Botschaften, Bilder oder Videos von der Bildfläche verschwinden zu lassen. In den „freien westlichen“ Ländern drehe es sich lediglich um den Kampf gegen „Rechts und Hatespeech“. Dafür wurde u.a. im Bundesgebiet das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) von Justizminister Heiko Maas (SPD) in Windeseile eingeführt. Öffentlich Rechtliche Statuten, welche ein großes Spielfeld für Denunzianten (lt. NetzDG-Sprech „Beschwerdeführer“) bietet und die privaten Plattformbetreiber quasi zu Staatsanwälte, Richter und Polizisten mutieren lässt.
Dass Regierungen auch von „freien Demokratien“ fleißig daran arbeiten, unbequeme Botschaften und auch Wahrheiten von der Öffentlichkeit fern zu halten, lassen alleine schon die Zahlen zu den Löschvorgängen beim Netzwerk „TikTok“ vermuten. Alleine im 2. Halbjahr 2019 verschwanden auf Anforderung offizieller Stellen rund 49 Millionen Videos. Dies geht aus dem aktuellen Transparenzbericht des Plattformbetreibers hervor, wie CNBC (Donnerstag) berichtet. Zwischen Juli und Dezember gingen demnach mehr als 500 „Anfragen“ von Regierungen ein und somit im Durchschnitt 2,7 Anfragen täglich. Dabei verhielten sich die „besorgten“ Regierungen im ersten Halbjahr mit insg. 296 Anfragen noch relativ zurückhaltend. Besonders interessant: Lt. TikTok-Bericht kamen keinerlei Anfragen aus China oder Hongkong.
Zu den größten Zensoren zählen lt. TikTok-Bericht Indien mit 16,5 Millionen Lösch-Aufträgen sowie die USA mit 4,6 Millionen veranlassten Löschungen. Die App „TikTok“ ist in Indien inzwischen auf dem Index und daher gleich gänzlich verboten. Eine ähnliche Diskussion ist in den USA bereits losgetreten worden. An dritter Stelle befindet sich Pakistan mit 3,7 Millionen Löschungen, gefolgt von Großbritannien mit 2 Millionen Fällen. Das gerne stets mit Putin zusammen genannte Russland landete mit 1,3 Millionen Löschungen auf Position Fünf.
Die Plattform spricht von rund 1 Prozent der entfernten Videos, welche als „Hassreden“ bezeichnet oder mit „gefährlichen Personen oder Organisationen“ in Verbindung gebracht werden könnten. TikTok bekräftigte, 89,4 Prozent der Löschungen aus eigener Initiative vorgenommen zu haben. Allerdings verweigerte lt. CNBC TikTok die Auskunft, wie viele Accounts von Nutzern und Unternehmen getilgt wurden.
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