Lustlosigkeit beim Ausbau Breitband-Internet
Der Glasfaserausbau gemäß des Mottos „schnelles Internet“ dürfte bis zum Jahr 2025 wohl kaum abgeschlossen sein. Die Unzufriedenheit der Konsumenten steigt an und Verbraucherschützer fordern von der Bundesregierung Konsequenzen. Das Interesse könnte allerdings aufgrund drohender Energieknappheit sehr gering sein.
– Internetausbau nur sehr halbherzig bis lustlos vorangetrieben
– Die Unzufriedenheit der Konsumenten spricht für sich
– vzbv fordert schnellen Ausbau und Entschädigungen
– Ziel wird wohl grandios verfehlt werden

Trotz Milliarden-Gelder wird „schnelles Internet“ bis 2025 kaum flächendeckend sein
Überblick
Internetausbau nur sehr halbherzig bis lustlos vorangetrieben
Angesichts des schleppenden bis fast gar nicht stattfindenden Ausbaus der Breitbandanschlüsse im Bundesgebiet könnte man auf den Gedanken kommen, der Bundesregierung sind die Auswirkungen ihrer parallel vollzogenen Energiewende voll bewusst. Welchen Sinn könnte ein Breitbandanschluss haben, wenn die dafür notwendige Energiezufuhr schlicht fehlt? Die zum Ausbau zur Verfügung gestellten (Steuer-)Gelder endeten bisher zu einem erheblichen Anteil bei Beratungsunternehmen und nicht bei den Glasfaser- und Erdbauunternehmen. Von 3,5 Milliarden Euro zum Ausbau des „schnellen Internets“ bereitgestellten Gelder wurden bis Mitte 2018 lediglich 26,6 Millionen abgerufen. Davon flossen in den drei Jahren nach der finanziellen Bereitstellung 23,4 Millionen Euro in die Kassen von Beratungsunternehmen. Lediglich 3,2 Millionen Euro (0,1 %) fanden eine Verwendung für den tatsächlichen Internet-Ausbau.
Die Unzufriedenheit der Konsumenten spricht für sich
Der Anteil der Konsumenten, die sich mit dem Blick auf die vertraglich zugesicherte Internet-Bandbreite über den Tisch gezogen fühlen, steigt an. Lediglich rund 12 Prozent der Internetkunden verfügt über die Internet-Bandbreite, die auch auf dem Papier beschrieben steht. Dazu gesellt sich rund ein Drittel aller Kunden, die immer wieder Probleme mit ihrem Anschluss haben. Die Unzufriedenheit wächst an und inzwischen verlangen 84 Prozent der betroffenen Internetkunden einen Anspruch auf Entschädigung, so das Ergebnis der Marktwächter des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Für ein Sonderkündigungsrecht aufgrund einer merklich zu geringen Internet-Bandbreite sprechen sich demnach 76 Prozent der Befragten aus. Alternativ sollte der monatliche Beitrag entsprechend nach unten angepasst werden.
vzbv fordert schnellen Ausbau und Entschädigungen
„Ein Internetanschluss gehört inzwischen fast zum Leben dazu wie die Wasserversorgung oder der Stromanschluss. Umso schlimmer, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher nicht geliefert bekommen, wofür sie zahlen und sich nicht wirklich dagegen wehren können“, so die Leiterin Team Digitales und Medien beim vzbv Lina Ehrig. Sie fordert die Bundesregierung zu entsprechenden Handlungen auf. Die Konsumenten dürften nicht weiterhin im Stich gelassen werden.
Sollte der Internetanschluss komplett ausfallen, halten 70 Prozent der Befragten es für angemessen, die Störung binnen eines Kalendertages zu beheben, andernfalls müsse es zu einem Ausgleich kommen. vzbv nennt Großbritannien als Beispiel für einen finanziellen Ausgleich, falls die Kunden mind. 2 Tage ohne Internet ausharren müssen. Dort werden demnach für jeden weiteren Tag ohne Internetanschluss 8 Pfund fällig.
Ziel wird wohl grandios verfehlt werden
Die Bundesregierung setzte sich zum Ziel, flächendeckendes Breitband-Internet im Gigabit-Bereich bis zum Jahr 2025 fertiggestellt zu haben. Eine Zeitspanne von 10 Jahren. In den ersten drei Jahren nach dem Startschuss lag die Ausbauquote in Bayern bei 3 Prozent, in Brandenburg bei 0,3 Prozent.
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