Hacker: Internet scheint noch immer ein „Neuland“ zu sein
Das Internet für zahlreiche Politiker und Journalisten noch immer ein „Neuland“ zu sein. Der jüngste Hackerangriff auf die Speicherorte sensibler Daten belegt lediglich die eklatante Fehleinschätzung der Betroffenen zu vermeintlichen Sicherheiten.

Hacker bedienten sich freizügig an den Daten von Politikern und Journalisten
Hacker veröffentlichten Daten von Politikern und Journalisten
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschrieb im Jahr 2013 das Internet im Rahmen des Abhörskandals „Prism“ der US-Schnüffelkrake NSA als Neuland. Gut fünf Jahre danach scheinen Bundesregierung, Spitzenpolitiker sowie weiteren Personen und Institution noch immer in einer Art Heilewohl-Käseglocke zu verweilen. Ein aktueller Hackerangriff offenbarte die eklatante Fehleinschätzung der betroffenen Politiker sowie Journalisten zur vermeintlichen Sicherheit der Lagerstätten ihrer abgelegten sensiblen Daten.
Es fand ein groß angelegter Abgriff von Daten statt, die mehrere hundert Politiker des deutschen Parlaments betrafen. Die ersten Informationen wurden von den Hackern u.a. auf Twitter veröffentlicht. Der Hackerangriff erfolgte offensichtlich bereits vor den Weihnachtsfeiertagen, da bis dahin die ersten Daten zur Schau gestellt wurden. Und wieder einmal erwischte es auch Angela Merkel.
Weder die IT-Einrichtung des Bundestages noch die der Bundesregierung seien attackiert worden. Deshalb ginge man davon aus, dass die sensiblen Daten der Politiker von sozialen Netzwerken, Cloud-Diensten und E-Mail-Zugängen entwendet wurden.
Nun werde mit „Hochdruck“ daran gearbeitet, die Hacker ausfindig zu machen und die vorhandenen Lecks zu schließen. Beschäftigt sind nun die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft, der Bundesverfassungsschutz (BfV), das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), der Bundesnachrichtendienst (BND), das Bundeskriminalamt (BKA) und die Bundespolizei. Also die gesamte Riege. Auf Kosten der Steuerzahler selbstverständlich.
Besonders interessant könnte es werden, wenn die Hacker gemäß ihrer Ankündigung mit der Veröffentlichung weiterer Daten erst richtig loslegten. Das Engagement der hiesigen „Leit-Medien“ wie bei ihren Ablenkungsmanövern nach der Veröffentlichung der sog. „Panama-Papieren“ blieb bisher aus. Den betroffenen Politikern und Journalisten bliebe noch etwas Zeit, sich ihre Ausreden zurecht zu schnitzen.
Unterm Strich zeigt es sich wieder einmal, dass sensible Daten nichts auf den Cloud-Speichern zu suchen haben, ebenso wenig wie auf sozialen Netzwerken oder in E-Mail-Accounts.