Untersuchung Dispokosten: Wucher auf dem Lande

Dispokosten-


Über die Höhe der Dispokredit-Kosten wird bereits seit Monaten gestritten und diskutiert. Im Durchschnitt zahlen die Privatkunden von Girokonten einen zu hohen Preis für den überzogenen Geldbetrag. Nun hat Stiftung Warentest weit mehr als 1.500 Banken und deren Dispo-Konditionen untersucht und Dispozinsen von bis zu 14,75% festgestellt.

Kosten sparen

Zu hohe Dispokosten können auch auf dem abgelegenen Land vermieden werden

Die Dispozinsen für überzogene Geldbeträge auf den Girokonten der Banken kommen erneut ins Schussfeld von Kritikern. Stiftung Warentest hat sich die Konditionen von knapp 1540 Geldhäusern vorgenommen und deren derzeit an Kunden angesetzte Dispozinsen notiert. Unterm Strich sind die „Überziehungszinsen“ lt. dem Fachmagazin Finanztest noch viel zu hoch.

Bis zu 14,75 Prozent Zinsen zahlen Privatkunden für den im Minus liegenden Geldbetrag auf dem Girokonto. Der „schnelle und unkomplizierte“ Kredit kann richtig viel Geld kosten. Stiftung Warentest hält einen Dispozinssatz lt. merkur-online.de (Dienstag) in Höhe von max. 10% für angemessen. Tatsächlich sind auch Anbieter dabei gewesen, deren Dispo-Konditionen deutlich unter dieser „Schmerzgrenze“ liegen. Das günstigste Kreditinstitut verlangte für den innerhalb im Disporahmen verfügbaren Betrag 4,2% Zinsen.

Das Thema Dispozinsen und die von Banken verlangten Konditionen sind bereits zu einem Dauerbrenner geworden, bei dem zwar wiederholt Forderungen für ein Ende „der Abzocke“ gestellt wurden, aber dennoch nichts umgesetzt wurde. Die Geldhäuser winden sich mit teils „sehr abstrakten Erklärungsansätzen“ gegen eine bereits von mehreren Stellen geforderte Deckelung der Dispozinsen. Behauptungen wie hohe Ausfallquoten gehören ebenso zu den Gegenargumenten wie der „erzieherische Wert“ (Stephan Götzl, Chef der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken) für Privatkunden.

Während der sichtlich vorgeschobene pädagogische Nutzen hoher Dispozinsen weitere Fragen zur Banken-Philosophie aufwirft, kommt die Stiftung auf den Fakt von gerade mal 0,2 Prozent Ausfälle, bei denen Kontokunden ihren Dispo nicht mehr zurück zahlten.

Das Leben in der Großstadt ist teuer, ein Dispokredit auf dem Lande ebenfalls. Bei der Gegenüberstellung der Dispo-Konditionen stellt Finanztest fest, dass nicht die „mächtigen Großbanken“ am vermeintlich stärkeren Drücker übermäßig hohe Zinsen verlangten, sondern die kleinen „Ableger“ der Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken auf dem Lande.

Direktbanken besitzen mit den Dispo-Konditionen einen Trumpf

Auch Bewohner auf dem Lande müssen nicht die „potenziellen Opfer“ der Begehrlichkeiten von den lokalen Banken bleiben. Eine Direktbank spielt den Kostenfaktor und gleichzeitig den Trumpf im Ärmel meist auch bei den günstigeren Dispozinsen aus. Zahlreiche Girokonten von Direktbanken bzw. auch Filialbanken und deren Direktangebote (Internet-Konto, Online-Banking) haben bereits ohne politische „Zwangsmaßnahmen“ einen Dispozinssatz deutlich unter 10%. Dabei sind z.B.:

  • 1822direkt – 7,74%
    (Tochter der Frankfurter Sparkasse)
  • comdirect – 9,65%
  • DAB bank – 7,50% (10,5% für Selbstständige)
  • DKB – 7,90%
  • netbank – 8,25%
  • Targobank – 0% bis 50,- Euro, 8,99% p.a. über 50,- Euro

(Stand 20.08.13)
Der Bezug von Bargeld ist unproblematisch. So bietet u.a. das DKB-Girokonto einen kostenfreien Bargeldbezug über die enthaltene (gebührenfreie) VISA-Karte an den zur Verfügung stehenden Bankautomaten im gesamten Bundesgebiet, sowie an den Geldautomaten weltweit an.
Das Girokonto der DKB kann auch von Privatpersonen in Österreich und in der Schweiz eröffnet werden.

Sollte zum Girokonto der Disporahmen bereits in Anspruch genommen worden sein, womöglich schon über Monate oder gar „schleppende“ Jahre, so wäre in den meisten Fällen die Umschuldung zu einem gewöhnlichen Konsumentkredit ein deutlicher Schritt zu geringeren Zinsbelastungen. – Mehr Infos über
Dispo-Umschuldung.

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