Teure Überziehungszinsen werden noch lange bleiben

Dispo-Kosten-


Überziehungszinsen werden in Deutschland noch lange ein Bestandteil der Girokonten bleiben. Mit dem Fallen des Zins-Niveaus in der Eurozone wuchsen die Renditen der Banken entsprechend an. Nur die wenigsten Kreditinstitute denken über ein Abschaffen der Zinssätze für den „geduldeten Überziehungsbetrag“ nach.

Geld

Überziehungszinsen: Zu lukrativ um darauf einfach verzichten zu wollen

Je niedriger das Zins-Niveau, desto „bombiger“ das Geschäft

Die ING, Europas größte Direktbank, verzichtet seit Februar 2014 auf die Überziehungszinsen für den über den Dispo hinaus gehenden Minusbetrag auf dem Girokonto. Seit dem gilt für die Kunden lediglich ein Dispozinssatz, der im gleichen Zuge von 8,5 auf 7,95 Prozent reduziert wurde.

Das Abschaffen der Überziehungszinsen und die deutliche Reduzierung von Dispozinssätzen dürften auch in absehbarer Zeit Ausnahmeerscheinungen bleiben. Der bundesweite Durchschnitts-Dispozinssatz beträgt rund 10 Prozent und die Werte für Überziehungszinsen gehen noch einen ordentlichen Schritt darüber hinaus. Angesichts des historisch tiefen Zins-Niveaus in der Euro-Zone witterten die Kreditinstitute offenbar ein „Bomben-Geschäft“ ohne aktives Zutun. „Die Zinsen fallen schon von alleine“, am hohen Dispozins wird jedoch festgehalten, bzw. nur um symbolische Ausmaße angepasst.

Die bisherigen Reaktionen der Bundesregierung beschränkten sich auf sehr „populäre Forderungen“, die Umsetzung der Vorschläge blieb jedoch aus. Nach der gescheiterten „Dispo-Deckelung“ in der vorherigen Legislaturperiode folgt nun ein „Warnhinweis“ für die betroffenen Verbraucher. Banken sollen dazu verpflichtet werden, ihre Kunden im Dauerminus auf die hohen Kosten hinzuweisen und eine Alternative anzubieten.

Größere deutsche Banken verdeutlichten inzwischen ihre ablehnende Haltung zu einer solchen Verpflichtung. Der Gesetzesvorschlag der Bundesregierung steht somit auf einem äußerst labilen Fundament.

Der Vorschlag, die Kunden vor dem Zustand ihres eigenen Girokontos zu warnen, sei ohnehin „nicht ganz zeitgemäß“, so Martin Hettich, Chef der Sparda-Bank Baden Württemberg. Die Bankkunden seien ohnehin in der Lage, ihr Kontozustand zu jeder Zeit per SMS oder Internetbanking im Auge zu behalten (F.A.Z. Montag). Worte die jedoch nicht inhaltslos sind. Die Sparda-Bank Baden Württemberg folgt dem Pfad der ING und will im kommenden Juli die Überziehungszinsen abschaffen.

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