Sparkassenverband wehrt sich gegen Vorwurf von Dispo-Wucher

Dispositionskredite-


Der Sparkassen- und Giroverband lässt die Vorwürfe zu hoher Dispozinsen nicht einfach auf sich sitzen. Bei den Diskussionen über zu teure Dispositionskredite seien wichtige Grundlagen bei der notwendigen Kalkulation nicht berücksichtigt worden.

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DSGV wehrt sich gegen Kritiken zu hoher Dispozinsen – „Grundlagen außer Acht gelassen“ Bild: DSGV

Angemessene Kostenkalkulation führt zwangsläufig zu höheren Zinssätzen

Zu hohe Dispokosten für die Kunden haben bereits Verbraucherschutzverbände und Politik aufhorchen und Kritik üben lassen. Ein bundesweiter Durchschnitt von rund 11 Prozent erscheint zu hoch und angesichts des niedrigen Zinsniveaus schon gar nicht als gerechtfertigt. Die Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV) stemmt sich gegen die teilweise durchgeführten Frontalangriffe gegen die Preisgestaltungen mancher Banken.

Das Fachmagazin Finanztest von Stiftung Warentest untersuchte die Dispozinsen von mehr als 1.500 Kreditinstitute und löste mit dem Ergebnis eine neue Kritikwelle aus. Besonders die Filialbanken in den abgelegenen Regionen Deutschlands hätten die höchsten Dispo-Zinssätze im Portfolio und würden offenbar damit eine quasi-Monopolstellung ausnutzen.

Die DSGV sieht in ihrer Stellungnahme die vom Finanzmagazin verdeutlichten gesunkenen Preise für die Kunden innerhalb der vergangenen Jahre. Die Kritiken an die als zu hoch angesetzten Dispokosten seien nicht gerechtfertigt, da in den öffentlichen Diskussionen wichtige Kalkulationsgrundlagen nicht mit berücksichtigt würden.

Den Kreditinstituten würden bereits bei der Einrichtung eines Dispokredits erhebliche Kosten beim Eigenkapital und bei der Liquidität entstehen. Der Ausgleich dieser Kosten müssen von den Kunden getragen werden, die den eingeräumten Disporahmen tatsächlich in Anspruch nehmen.

In die Kalkulation für die Höhe der Dispozinsen müssen die Ausfallraten mit einbezogen werden. Diese seien bei Dispo- und Überziehungskredit vergleichsweise hoch.

Häufig werde angenommen, dass die Refinanzierung der Dispo-Kredite über die kurzfristigen Mittel der Europäischen Zentralbank (EZB) erfolgte. Dies sei jedoch nicht der Fall. Vielmehr erfolgt die Finanzierung der Dispositionskredite über die höher verzinsten und teilweise langfristig angelegten Einlagen der Kunden.

Dispositionskredite müssen aus den vorliegenden Gründen einen höheren Zinssatz als Konsumentenkredite erhalten, um im Rahmen einer angemessenen betriebswirtschaftlichen Kalkulation zu bleiben.

Der Sparkassenverband rät bei einem längerfristig genutzten Disporahmens den Umstieg zu einem günstigeren Ratenkredit. Kunden sollten sich deshalb an ihren Kundenberater wenden, um eine günstigere Alternative als den dauerhaft genutzten Dispo zu ermöglichen.

Weitere Infos zum Verhältnis Dispozins und Ratenkredite

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