Politik wagt erneuten Vorstoß gegen hohe Dispozinsen

Dispozinssätze-


Teure Zinssätze für Dispo und Kontoüberziehungen fanden einen Weg zurück in die politischen Gespräche der Bundesregierung. Die für Verbraucher sehr teuren Girokonto-Kosten sollen erneut geprüft werden. Zu einer tatsächlichen Begrenzung der teilweise nach wie vor sehr hohen Zinssätze für ins Minus geratene Girokonten dürfte es jedoch nicht kommen.

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Der teure Dispo steht erneut in politischer Disposition

Am Ende bleibt wohl lediglich der hinweisende Zeigefinger

Ein neuer motivierter politischer Anlauf, um die von den Banken und Sparkassen verlangten Dispozinsen zu entschärfen. Ginge es nach dem Willen von Heiko Maas, Bundesverbraucherminister (SPD), soll der Dispozinssatz für Verbraucher abgesenkt werden.

Im Spätsommer 2012 fanden sich das Bundesverbraucherschutzministerium der alten Bundesregierung sowie die Regierungen der Länder zusammen, um über eine Deckelung der Dispozinsen zu beraten. Das Ergebnis war gleich Null. Die Banken sperrten sich gegen die Begrenzung der „Überziehungszinsen“ für Girokonten und begründeten dies u.a. aufgrund der entstehenden Mehrkosten durch Verwaltung und einer „hohen Ausfallquote“. Erzieherische Effekte für den Verbraucher wurden ebenfalls als Rechtfertigung bis zu zweistelligen Zinswerten vorgeschoben.

SPD-Politiker Heiko Maas forderte nun in der Welt am Sonntag mindestens den Hinweis durch die Banken, dass Kunden „exorbitante Zinsen zahlen müssen“, wenn der Dispo in Anspruch genommen werde. Zinssätze bis 14 Prozent seien nicht sachgerecht und auch nicht notwendig. Vielmehr würde der Dispozins für manche Kunden der „erste Schritt in die Totalverschuldung“ bedeuten.

Die Aussichten auf eine Begrenzung der Dispozinssätze sind jedoch sehr eingetrübt. Zwar sollen die Banken lt. Koalitionsvertrag zwischen Schwarz und Rot dazu verpflichtet werden, die ins Minus geratene Kunden auf die Kosten hinzuweisen und eine günstigere Alternative anzubieten, aber eine tatsächliche Deckelung der Dispozinssätze dürfte kaum in Frage kommen. Selbst Maas sieht schlechte Chancen für eine Umsetzung seiner Forderungen. Die CDU/CSU werde nicht mitspielen wollen.

Für die Banken und Sparkassen dürfte sich jedoch das Festhalten an den hohen Dispozinsen sowie an den noch deutlich teureren „geduldeten Überziehungszinsen“ immer schwieriger gestalten. Zumindest verliert der vorgeschobene Kostenfaktor aufgrund des weiter fallenden Zinsniveaus immer mehr an Kraft. Die Kreditinstitute erhalten ihr Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB) so billig wie noch nie zuvor.

Dennoch halten nicht alle Banken „starrköpfig“ am hohen Zinssatz für ins Minus geratene Girokonten fest. Mitte Februar senkte z.B. die ING den Dispozinssatz auf 7,95% (vorher 8,5%) ab und verzichtet seither auf einen gesonderten Überziehungszins.

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