Dispozinsen: EZB Leitzinssenkung führt zu Zinsabsenkungen
Einige Banken werden auf die EZB-Leitzinssenkung reagieren und den Dispo-Zinssatz für überzogene Girokonten nach unten korrigieren. Der Umfang der Zinssenkung wird voraussichtlich nur einen symbolischen Charakter besitzen.
Kreditinstitute werden kaum freiwillig auf die Riesen-Rendite Dispozinssatz verzichten
Dispozinssätze werden nach wie vor sehr lukrativ bleiben
Die Europäische Zentralbank (EZB) sorgte mit ihrer Leitzinssenkung auf das neue historische Tief von 0,15% für viel Bewegung bei den Banken. Nachdem die ersten Kreditinstitute die Zinssätze für ihre Konsumentenkredite (z.B. ING Autokredit, CreditPlus Bank Sofortkredit) absenkten, werden demnächst auch die Dispozinsen für das überzogene Girokonto in Angriff genommen.
Einige Banken kündigten eine Absenkung der Dispozinsen an. Nach einer Anfrage der BILD gaben die Targobank, Postbank, Commerzbank, Norisbank, Berliner Bank und die Deutsche Bank eine geplante Reduzierung der Dispokosten als Antwort zurück.
Der große Sprung nach unten wird jedoch ausbleiben und den bundesweit durchschnittlichen Dispozinssatz von rund 11 Prozent kaum in den einstelligen Bereich drücken. Die Spanne zwischen den Kosten für das von der EZB geliehene Geld und der „Rechnung“ an die Kunden für überzogene Girokonten wird nach wie vor riesig bleiben.
Die Kritiken aus den Reihen der Politik und Verbraucherschützern reißen seit Jahren nicht ab. Im „Kampf“ gegen zu hohe Dispozinsen verlief bereits der Deckelungs-Versuch der vorherigen Bundesregierung im Sande und die aktuelle Bundesregierung schlug lediglich eine „Hinweis-Pflicht“ der Banken vor, falls der Kunde sein Bankkonto bereits im dauerhaften Minusbereich bewegt.