Zyperns Zwangsverkauf der Goldreserven drückt auf den Kurs

Druck auf Goldkurs-


Nun erwischt es auch den Goldmarkt. Die Zwangsmaßnahmen zur Zypernrettung weiten ihre bisherigen Kollateralschäden aus. Neben dem erheblichen Vertrauensverlust in die europäischen Banken sowie in Brüssels „Machenschaften“, zweifeln nun auch die Goldhändler daran, dass sich der Goldkurs noch halten könnte. Zypern muss sich von Goldbeständen im Wert von 400 Milliarden Euro trennen und könnte für die Zukunft Schule machen.

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Goldwert
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Dem in die „Enge getriebenen“ Zypern wird sichtlich keine andere Wahl gelassen, als sich nun an das eigene Tafelsilber zu vergreifen, um aus allem nicht niet- und nagelfesten irgendwie Geld zu machen. Das Tafelsilber Zyperns besitzt jedoch eine gelbliche Farbe und zielt auf die Goldbestände, die eigentlich „üblichen“ Währungsreserven. Rund 400 Millionen Euro sollen beim Verkauf des Großteils der Goldreserven herausspringen.

Darüber hinaus wäre lt. Spiegel Online (Donnerstag) mit den internationalen Geldgebern vereinbart worden, dass weitere 600 Millionen Euro im Laufe der kommenden drei Jahren durch eine Abgabe auf Kapitalgewinne sowie einer Anhebung der Unternehmenssteuern erzielt werden sollen.

Wenn auch die Einführung der höheren Abgaben und Steuern etwas Zeit in Anspruch nehmen werden, ebenso wie die Veräußerung der Goldbestände, reagierten jedoch die Märkte wiederholt besonders schnell. Bereits die Nachricht einer bevorstehenden „Verschiffung“ Zyperns Goldbestände ließ den Kurs mit einem ruckartigen Satz nach unten fallen, welcher in diesem Umfang zuletzt vor rund zwei Monaten zuletzt vorgekommen ist. Mit einem Rutsch um -1,7 Prozent erreichte der Goldpreis ein neues Tief innerhalb der letzten zehn Monate.

Verbraucher teilen ihre Vertrauenskrise mit den Goldmärkten
Die Märkte scheinen derzeit den gleichen Unsicherheiten ausgesetzt zu sein, wie die Privatsparer und Anleger. Die angesetzten Maßnahmen zur Zypernrettung und deren Zwangsabgaben für Kontoeinlagen über 100.000 Euro tragen ebenso wenig zu einem Vertrauensgewinn bei, wie der auferlegte Zwang, sich von großen Bestandteilen der Goldreserven trennen zu müssen. Besonders die Bürger der Südstaaten in der Eurozone sehen sich bereits dem künftigen Zugriff auf ihr Guthaben ausgesetzt. Die Goldhändler können nun ebenso davon ausgehen, dass den „goldenen Währungsreserven“ der Krisenländer das Schild „for Sale“ im Zuge weiterer Rettungsmaßnahmen angeheftet wird. Ein Überangebot des Edelmetalls Gold würde sich unweigerlich drückend auf den Kurs auswirken.

Alle Zeichen scheinen derzeit für Gold sehr schlecht zu stehen. Goldman Sachs hatte erst gestern die Prognosen für das Kursziel 2013 bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr nach unten korrigiert. Investment-Guru George Soros hatte sich bereits im letzten Quartal 2012 von großen Anteilen seiner Gold-Zertifikate getrennt und sprach Anfang April von enttäuschten Anlegern, die nach und nach ihre Goldbestände abstoßen werden.

Für Optimisten bleibt dennoch ausreichend viel Substanz übrig, um sich daran festkrallen zu können. Immerhin hielten die Gold-Experten von Thomson Reuters GFMS noch in der ersten April-Woche einen Goldpreis von bis zu 1.800 US-Dollar pro Feinunze für möglich.

Bild: tarifometer24.com

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