Vermögensungleichheit seit Jahren stabil?

Nettovermögen –


Die Vermögensungleichheit im Bundesgebiet steige seit Jahren nicht mehr an. Jegliche Debatten darüber verunsicherten lediglich die Menschen und spalte die Gesellschaft. Zu diesem Ergebnis kommt IW Köln, welches auch gleich vorsorglich die Ideen einer Vermögenssteuer als nicht sinnvoll bezeichnet.

Vermögensumverteilung

Steigende Differenz zwischen Arm und Reich sei ein Irrglaube

Debatten über steigende Vermögensungleichheit seien irreführend

Wer glaubt, die Unterschiede bei den Vermögen der deutschen Haushalte sind in den letzten Jahren größer geworden, der unterliegt einem Irrtum. So zumindest das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die Vermögensungleichheit im Bundesgebiet ist demnach seit der Jahrtausendwende nicht weiter angestiegen. IW stützt sich auf unterschiedliche Datensätze wie die vom sozio-oekonomischen Panel (SOEP). Bestandteil der Analysen waren auch die Ergebnisse einer langfristig angelegten Befragung von 30.000 Personen.

Der Stillstand beim Auseinanderdriften der Vermögen sei außerdem an der Entwicklung des Gini-Koeffizienten abzulesen, welcher das individuelle Nettovermögen beschreibt. Dieser Wert habe sich seit 2000 nur sehr wenig verändert. Seit dem Jahr 2002 schwankte der Gini-Koeffizient im Bereich zwischen 0,78 und 0,80 Punkten. Ein Wert von 0 würde eine homogene Verteilung des Gesamtvermögens auf die Haushalte beschreiben. Eine 1 wäre quasi die Beschreibung von alles oder nichts besitzen. Zum bewerteten Nettovermögen der Haushalte zählen Spareinlagen, Ansprüche aus Versicherungen, Bargeld, Wertpapiere, Fahrzeuge, Grundstücke und Häuser. Diesem Vermögen werden Schulden gegengerechnet.

Für das Kölner Institut stellen die Diskussionen über die Vermögensungleichheit im Bundesgebiet eine Verunsicherung der Bevölkerung dar, denn die Aussage, die Ungleichheit nehme ungebremst zu, entbehre jeglicher empirischen Grundlage. Das „falsche Bild einer stetig steigenden Vermögensungleichheit“, werde durch ständige Wiederholung dieser Aussage nur gefestigt, so Maximilian Stockhausen, Autor der IW-Studie. Letztendlich führten diese Debatten zum gegenseitigen Neid und einer Spaltung der Gesellschaft. Außerdem sei ein „sinnvoller Grund für die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, wie es die SPD momentan fordert, nicht erkennbar.

Kleiner Gini-Wert beschreibt große Diskrepanzen

Was der harmlos anmutende Gini-Wert tatsächlich beschreibt, zeigte jüngst eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auf. Demnach besitzen die reichsten 10 Prozent mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens im Bundesgebiet, genauer 56 Prozent. Die ärmere Hälfte der Einwohner verfügt anteilig nur über 1,3 Prozent. Zieht man einen virtuellen Strich genau in der Mitte zwischen Arm und Reich, erhält man das Ergebnis von 26.000 Euro. Dieser Wert liegt weit unter dem Durchschnitt des Nettovermögens pro Haushalt, welcher im Jahr 2017 in den alten Bundesländern bei 121.500 Euro und in den neuen Bundesländern bei 55.000 Euro lag (Nettovermögen). Diese Diskrepanz weist auf eine große Ungleichheit bei der Vermögensverteilung hin, so Markus Grabka, DIW Studien-Autor. Allerdings verharre die Ungleichheit seit Jahren auf gleichem Niveau.

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