Trotz Negativ-Renditen & Verluste: Deutsche Sparer knacken 5 Billionen Euro

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Eurokrise und Niedrigzins können den deutschen Sparer kaum davon abbringen, Geld auf die hohe Kante zu legen. Inzwischen dürfte die 5-Billionen-Euro-Marke Gesamt-Geldvermögen der Bundesbürger geknackt sein.

Unbeirrtes Sparen trotz Negativ-Renditen und Verluste

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Sparervermögen der Deutschen auf Rekord-Niveau

Die deutschen Bürger sparen wie noch nie zuvor. Die Kombination aus besseren Einkommensverhältnissen und der angestiegenen Bereitschaft zum Sparen hat das Bruttogeldvermögen der Deutschen erstmals auf 5 Billionen Euro anwachsen lassen. Nach den Einschätzungen der Postbank haben die deutschen Sparer einen neuen Rekord aufgestellt.

Bis zum Jahresende 2013 werden die „fleißigen“ Sparer voraussichtlich 160 Milliarden Euro auf die Seite gelegt haben. Im Jahr zuvor platzierten die Bundesbürger noch 157 Milliarden Euro auf die hohe Kante.

Selbst die historisch niedrigen Zinsen haben die Bundesbürger nicht davon abgebracht, Geld auf das Sparkonto, das Tagesgeldkonto oder eine andere Sparanlage zu deponieren. Die von der EU „verordnete“ Repression ist besonders in Deutschland zu spüren. Obwohl die Inflationsrate (Teuerungsrate) im Bundesgebiet derzeit sehr niedrig ist, kommen die Renditen klassischer Geldanlagen dennoch nicht auf den gleichen Wert. Die Sparer erleiden mit den Negativ-Renditen Verluste.

Dr. Marco Bargel, Chefanlagestratege der Deutschen Postbank AG, erklärte, dass im Gegensatz von Sachvermögen wie Immobilien reine Finanzvermögen viel anfälliger gegen die Inflation sind. Darüber hinaus würden z.B. Immobilien in Inflationsphasen meist parallele oder sogar überproportionale Wertsteigerungen erfahren.

Auch die Postbank sieht das derzeit niedrige Zinsniveau als eingefroren mit kaum Aussichten, in absehbarer Zeit wieder anzusteigen. Eine Anhebung der Zinsen würde gegen die Interessen der Europäischen Zentralbank (EZB) sprechen. Im billigen Geld wird eine erhoffte Stimulation der Wirtschaft gesehen. Aus diesem Grund sei vielmehr mit einer weiteren Absenkung statt Erhöhung der Leitzinsen zu rechnen.

Im Durchschnitt steigerten die Bundesbürger ihr Geldvermögen innerhalb der letzten 10 Jahre um 3,3 Prozent jährlich, so die Studie der Postbank. Das Vermögen der Privatsparer ist demnach um 1,363 Billionen Euro angestiegen. Auffällig wäre die Verschiebung in den zahlreich unterschiedlich genutzten Anlageformen innerhalb der letzten zehn Jahre gewesen. Gegen Ende 2002 entfielen auf festverzinsliche Wertpapiere, Investmentfonds, Aktien und sonstige Beteiligungen noch 29,6% des gesamten Geldvermögens. Zehn Jahre später lag der Anteil bei nur noch 22,5 Prozent. Eine umgekehrte Entwicklung fand bei den Anteilen der Bankeinlagen sowie den Forderungen gegenüber Versicherungen statt. Hier stieg der Anteil zwischen 2002 und 2012 auf 40,8 Prozent bzw. 29,7 Prozent an.

Obwohl das Geldvermögen in Höhe von 5.000 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert markiert, ist das angesparte Geld gegenüber dem verfügbaren Einkommen nicht sehr hoch, so die Postbank. Im Vergleich hätten die Bürger in den USA oder auch in Großbritannien ein deutlich höheres Geldvermögen zu Verfügung. Die deutschen Sparer seien jedoch auf einem konsequenten Aufholungskurs. Zusätzlich würden die deutschen Sparer das Vermögen wesentlich geradliniger anwachsen lassen, was sich darauf zurück führen ließe, dass die Anleger in den USA sowie Großbritannien stärker in den Märkten der Börsen engagiert seien. Die Entwicklungen auf den Handelsparketten wirken sich entsprechend auf das Geldvermögen aus.

Werden dem Bruttogeldvermögen die bestehenden Schulden entgegen gerechnet, so haben die Deutschen im Vergleich zum gesamten Euroraum ein durchaus dickes finanzielles Polster. Der Durchschnitt liegt in der Eurozone beim 1,5 fachen eines Jahreseinkommens. Bundesbürger verfügen dagegen über das Doppelte eines Jahreseinkommens.

Der „Banken-Retter“ steht schon parat

Angesichts des riesigen Vermögens auf „allen möglichen“ Konten der deutschen Sparer und den nur noch mühsam aufrecht gehaltenen Banken in der Eurozone, versteht man sehr leicht, warum die Bankenunion samt EU-Einlagensicherungsfonds und der ESM-Banken-Direktrettung so schnell wie möglich durchgepeitscht werden soll.

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