Sparer erleiden finanzielle Repressalien durch Geldpolitik der Notenbanken

Eurokrise-


Sparer und Assekuranzen erleiden finanzielle Repressalien durch die Geldpolitik der Notenbanken. Innerhalb der EU rannen den Anlegern in den Krisenjahren rund 365 Milliarden Euro zwischen den Fingern durch. Gleichzeitig stieg in Deutschland das netto Privatvermögen auf Rekordhöhe. Eine seltsam anmutende Konstellation.

Entsafter

Geldpolitik der Notenbanken presst den Anlegern das Ersparte aus den Konten heraus

Den privaten Sparern und institutionellen Anlegern sind durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken inzwischen Erträge in dreistelliger Milliardenhöhe entgangen und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Eine am Donnerstag von Swiss Re veröffentlichte Studie zeigt auf, dass den Sparern in den USA zwischen den Jahren 2008 und 2013 netto rund 470 Milliarden US-Dollar (ca. 430 Mrd. Euro) an Erträgen entgangen sind. Diese Zahl ist bereits von den positiven Einflüssen der Zinspolitik bereinigt. Dazu zählen u.a. die niedrigen Zinsen für Kredite.

Die Assekuranzen in der EU und in den USA erlitten im gleichen Zeitraum einen entgangenen Ertragsüberschuss von rund 400 Milliarden US-Dollar (rund 365 Mrd. Euro). Der Swiss Re Index, der die finanziellen Repressionen widerspiegelt, zeige klar, dass sich die negativen Einflüsse nach wie vor stark auswirkten, auch wenn der Trend nach dem Höhepunkt in den Jahren 2011 und 2012 etwas rückläufig sei. Als eindeutigen Auslöser für die finanziellen Repressionen identifizierte Swiss Re die Geldpolitik der Notenbanken.

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigte in einer eigenen Studie auf, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) das erklärte Ziel der Konjunkturbelebung durch erhöhte Kreditvergabe in der Realwirtschaft verfehlte. Weder niedrige Zinsen, noch das gestartete Anleihekaufprogramm seien nennenswert effektiv. Lediglich der Interbankenmarkt, sprich die Finanzwirtschaft profitiere von den eingeleiteten EZB-Maßnahmen.

Geldpolitik der Notenbanken wirkt wie eine Saftpresse

Die Gegenüberstellung der Entwicklung beim Privatvermögen in Deutschland ergibt ein sehr aufschlussreiches Bild. Die Finanzkrise scheint die Sparer und Anleger demnach kaum betroffen zu haben, da das Geldvermögen in Deutschland kontinuierlich anstieg. Zuletzt im Jahr 2014 auf rund 3,4 Billionen Euro. Es liegt auf der Hand, dass die Verluste von der Masser der „kleinen und mittleren“ Privatsparern eingefahren werden, nicht jedoch von den „oberen 10 Prozent“ und genau dort befindet sich der mit Abstand größte Brocken des Privatvermögens.

Mit Arbeit und Lohn bleibt in Deutschland immer weniger Menschen ausreichend Geld übrig, das auf die hohe Kante gelegt, geschweige ein Vermögen aufgebaut werden kann. Der Start des Anleihekaufprogramms der EZB demonstrierte erneut sehr eindrucksvoll die wahre Situation. Nachdem die Möglichkeiten der Zinspolitik ausgeschöpft waren, leitete die Notenbank eine Geldschwemme von vorerst geplanten 1,024 Billionen Euro ein. Die Zinsen für Sparer und Kleinanleger brachen erneut weg, aber die Aktienwerte der Vermögenden schossen in die Höhe. Der DAX durchbrach erstmalig die Marke von 12.000 Punkten.

Die Geldpolitik der Notenbanken gleicht dem Vorgang einer Saftpresse. Den kleinen Sparern und Anlegern werden die Vermögen ausgepresst und als Konzentrat den wenigen Erlesenen gereicht.





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