Rohstoff Gold: Notenbanken in sehr großer Kauflaune

Notenbanken Goldreserven-

Als wenn es mit der Jahreszeit zu tun hätte, gerät das Thema „Gold“ wieder kurz vor dem September in den Mittelpunkt der Gespräche. Bereits letztes Jahr erlebte das gelbe Edelmetall im Spätsommer noch nie da gewesene Kurshöhen und es scheint, als wäre das Katapult für den Goldpreis bereits vorgespannt.

Goldaufkäufe
Gold behält den Stellenwert

Aus unterschiedlichen Medienberichten ist bereits deutlich „durchgesickert“ dass Gold keineswegs ein derzeit relativ uninteressanter Rohstoff ist, nur weil der Kurs seit Monaten eine Seitwärtsbewegung durchführt. In der Tat trat der Goldkurs an der Marke 1.600,- Dollar pro Feinunze beinahe ein „Loch in den Boden“. Das könnte sich jedoch ganz schnell ändern.

Notenbanken decken sich mit Gold ein
Eigentlich mehr heimlich und unbeobachtet, haben die großen Zentralbanken der Länder ihre Goldbestände massiv aufgestockt. Obwohl die vom Markt genommenen Goldmengen erheblich sind, hat sich der Goldpreis kaum von der Stelle bewegt. Die Kaufwut der Notenbanken begann bereits 2011, der Kurs sackte dennoch vom Allzeithoch im September 2011 von beinahe 2.000,- Dollar um rund 400,- Dollar ab.

Das Reich der Mitte zeigt besondere Kauffreude beim edlen Rohstoff Gold. Am Ende des Jahres will Chinas Zentralbank die Goldbarren auf ein Gesamtgewicht von rund 6.000 Tonnen anheben. Das wäre mehr Goldgewicht als die gesamte weltweite Goldgewinnung pro Jahr erreichen könnte.

Goldpapiere auch von Hedgefondsmanager heiß begehrt
Die auf Gold spezialisierten Hedgefondsmanager sind längst auf den fahrenden Zug aufgesprungen und decken sich ebenfalls mit Gold-Papieren ein. Unter den lebhaften Käufern befindet sich auch der „Gold-Guru“ John Paulson. Er hätte seine Bestände lt. Medienberichten zwischen Mai und Juni 2012 um ganze 26% erhöht und zählte zum Zeitpunkt Ende Juni 21,8 Millionen SPDR Gold Anteile.

Zwischenbilanz der Goldreserven bedeutender Notenbanken
Das Magazin WiWo (Mittwoch) veröffentlichte auf Berufung der Daten vom World Gold Council (WGC) die derzeit zehn größten Goldbestände der Zentralbanken.

  • Indien – 557,7 Tonnen
  • Niederlande – 612,5 Tonnen
  • Japan – 765,2 Tonnen
  • Russland – 918,0 Tonnen
  • Schweiz – 1.040,1 Tonnen
  • China – 1.040,1 Tonnen
  • Frankreich – 2.425,4 Tonnen
  • Italien – 2.451,8 Tonnen
  • Bundesrepublik Deutschland – 3.395,5 Tonnen
  • USA – 8.133,5 Tonnen

Die Goldreserven der Bundesrepublik sind streitbar. Die größten Anteile der sogenannten Reserven seien demnach in New York, Paris und London untergebracht. Die Goldmenge in den Tresoren der Bundesbank entspricht nur einem Bruchteil der angegebenen Gesamtmenge. Seitens der Bundesbank, bzw. der Bundesregierung kommen nur sehr vage Antworten bezüglich des tatsächlichen Vorhandenseins der „eigenen“ Goldreserven in fremder Obhut.

Die o.g. „Top 10“ täuschen ein wenig über die derzeitigen Goldkauf-Aktivitäten der einzelnen Länder hinweg. Besondere Kauflust zeigten z.B. neben China auch Russland und Thailand. Lt. den Rohstoffexperten der Credit Suisse hätten sich die Notenbanken alleine im Quartal II 2012 mit ca. 157 Tonnen Gold eingedeckt.

Der WGC geht davon aus, dass bis zum Ende des Jahres 2012 ins rund 500 Tonnen Gold durch die Notenbanken vom Markt genommen werden. Bereits 2011 seihen fast 460 Tonnen Gold von den Zentralbanken eingekauft worden.

Die Einschätzung der Credit-Suisse-Experten deutet auf einen vorangetriebenen Goldpreisanstieg aufgrund der Notenbank-Aktivitäten hin.

Deutliche Warnhinweise für mehr Sorge um Sicherheiten

Eines kann mit Sicherheit gesagt werden. Die Notenbanken decken sich gewiss nicht mit Gold ein, weil das Vertrauen in das Währungssystem als „unendlich groß“ erscheint. Zentralbanken sind der Dreh- & Angelpunkt für die Währungen der Nationen. Von dort geht alles aus, dorthin läuft alles zusammen, die Fäden enden in den Notenbanken.

Der massive und heimliche Aufbau der Goldreserven bei gleichzeitiger Goldpreis-Stabilität spricht Bände. Günstig mit dem gelben Rohstoff eindecken und anschließend die Zügel einfach loslassen.

Dass trotz der vielen Rufe wie „Gold bietet keine Sicherheiten“ und „Edelmetalle bringen keine Renditen“, die Nachfragen der Notenbanken wie „Hamsterkäufe“ aussehen lassen, ist ein Beweis dafür, dass Gold wie in der Vergangenheit auch, immer noch die Garantien für Sicherheiten bieten kann, wenn links und rechts alles den Bach hinunter stürzt.

Man sollte nie aus den Augen verlieren, dass Geld, egal ob Euro, Dollar, Yen oder Renminbi, lediglich farblich bedrucktes Papier ist.

Bild: tarifometer24.com

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