Nullzins: Öffentliche Haushalte sparten sich zig Milliarden
Der öffentliche Haushalt sparte sich seit dem Beginn der von den Banken ausgelösten Finanzkrise riesige Summen Zinszahlungen ein. Seit 2008 sparten sich Kommunen, Länder und Bund rund 370 Milliarden Euro an Ausgaben.

Nullzins-Politik der EZB ersparten öffentlichen Haushalten zig Milliarden
Privathaushalte müssen um jeden Euro feilschen
Während sich Privathaushalte für Einsparungen bei den Ausgaben Rechner und gespitzten Bleistift zurechtlegen müssen, muss sich der öffentliche Haushalt einfach nur zurücklehnen und „genießen“. Aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sparten sich Gemeinden, Länder und Bund seit dem Jahr 2008 rund 370 Milliarden Euro Zinsausgaben ein. Diese Zahl basiert auf die Angaben der Deutschen Bundesbank im Rahmen der EZB MFI-Zinsstatistik für das Euro-Währungsgebiet und setzte voraus, dass das Zinsniveau von 2007 bis Ende 2018 beibehalten worden wäre. Die Daten der Bundesbank liegen dem Handelsblatt vor. Mit der Absenkung der Leitzinsen auf Null bzw. in den negativen Bereich rutschte auch die durchschnittliche Zinslast für die öffentlichen Haushalte von vormals 4,2 auf nur noch 1,5 Prozent ab.
Das derzeitige Zinsniveau wird voraussichtlich noch während des Jahres 2019 beibehalten werden. Die EZB wolle nach derzeitiger Lage an den Leitzinsen bis mindestens über den Sommer hinaus festhalten.