Mario Draghi hat deutschen Bürgen das Sparen versauert

Niedrigzins Sparerverhalten-


Den deutschen Sparern vergeht die Lust am Sparen. Im dritten Quartal 2013 sank die Sparerquote wiederholt deutlich nach unten. Die Geldflut- und Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank scheint Wirkung zu zeigen.

Sparerverhalten

Werden Sparschweine bald auf die Liste der aussterbenden Art gesetzt?

Weniger sparen dafür mehr einkaufen. Der für Deutschlands Verbraucher auf lange Sicht etwas ungewöhnliche Trend setzte sich auch im dritten Quartal 2013 fort. Die Sparquote in Deutschland fiel lt. dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zwischen den Monaten Juli und September um 8,5 Prozent.

Kurios. Die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) scheinen bei den Staatshausalten der Euroländer keinerlei Effekte hervorzurufen, zumindest in positiver Hinsicht, doch bei den Bürgern in der Währungsgemeinschaft kommen die Rezepte aus Niedrigzins und Geldschwemme mehr als deutlich an. Der „lachende Dritte“ sind die Banken.

Dem deutschen Sparer scheint das Sparen so langsam Leid zu werden, zumindest dringt der Effekt der Negativrenditen ins Bewusstsein vor. Mehr als zehn Prozent legte der Bundesbürger vom verfügbaren Einkommen vor wenigen Jahren durchschnittlich auf irgendwelche Formen von Sparkonten. Die Sparlaune schrumpft zusehends.

Dafür werden zwei Gründe angeführt wie die Frankfurter Rundschau (Freitag) berichtete. Der Chef-Ökonom der Postbank, Marco Bargel, sieht die unattraktiv niedrigen Zinsen als einen Punkt der vermiesten Sparlaune der Bürger. Der Chefvolkswirt der italienischen Großbank UniCredit Deutschland, Andreas Rees, sieht einen weiteren Punkt in der Rekord-Beschäftigung und die gestiegene Sicherheit, den Job auch zu behalten.

Weniger Geld aufs Sparbuch mit Aufstockung durch Ratenkredite

Das Abwenden vom Sparen, hin zu mehr Konsum scheint jedoch etwas „Übergewicht“ mitzubringen. Weniger Geld auf das Sparbuch, dafür mehr Ausgaben für den Einkauf ist verstärkt mit der Aufnahme von Konsumentenkrediten verbunden, so die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Immer mehr Bundesbürger nutzten die niedrigen Zinsen für ihre „Anschaffungen auf Pump“, so GfK-Experte Rolf Bürkl lt. Frankfurter Rundschau. Größere Anschaffung mit Hilfe eines Ratenkredits stünden demnach von rund einem Drittel Haushalte auf dem Programm. Dazu gehören u.a. Unterhaltungselektronik, Autos und Küchen. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der finanzierten Anschaffungen lediglich 29 Prozent.

Mario Draghis (EZB-Chef) Niedrigzinspolitik für die Lockerung der Konsumenten-Gelder scheint aufzugehen. Die Bürger geben ihr Geld aus statt zu sparen, während die Haushalte der Krisenländer in der Eurozone immer höhere aufgezwungene Schuldenberge auftürmen.

Die Kreditzinsen werden nach der letzten Leitzins-Absenkung durch die EZB ohnehin (zögerlich) nachziehen und die Finanzierungen erneut verbilligen. Bankenverbände jammern ohnehin über einen stagnierten Kreditumsatz.

Die Gefahr eines „Konsumrausches“ darf nicht unterschätzt werden. Dem Einzelnen ist nicht geholfen, wenn er durch seine „Selbstaufgabe“ der Konjunktur unter die Arme greift, selbst aber als „ausgebrannte Asche“ hervorgeht.

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