Beteiligung Energiewende: Tennet-Anleihen á la Bürgerdividende mit Risiken
Bürgern soll mit einer „Bürgeranleihe“ eine Möglichkeit gegeben werden, mit der Energiewende hohe Renditen einzufahren und sie gleichzeitig zur Förderung des Stromnetzausbaus zu beteiligen. Doch die Risiken eines Totalausfalls seien zu hoch. Kleinsparern wird der Einstieg in die „Bürgerdividende“ abgeraten.
Energiewende: Tennet-Anleihen könnten für Sparer zum Verhängnis werden
Bürgeranleihe – „Ganz großer Wurf in die falsche Richtung“
„Bürgeranleihe“ oder „Bürgerdividende“ aus dem Munde der Bundesregierung hört sich seriös und auch interessant an. In einer dauerhaften Niedrigzinsphase klingen 5% Dividenden auch noch äußerst attraktiv. Anleger könnten mit der Zeichnung einer Anleihe die Energie unterstützend zum „Erfolg“ führen und profitierten gleichzeitig von hohen Renditen. Doch offenbar ist dieser Weg mit Steinen und Fallstricken übersät.
Die von der Politik verbal geförderte „Bürgeranleihe“ sei für Kleinsparer nicht empfehlenswert, da die Papiere zu einem Totalverlust führen könnten, so der Tenor von Analysten und Fondsmanager lt. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Offenbar wurde bei den Bürgern das Interesse an die Anleihe durch „halbe Wahrheiten“ der Politik geweckt. Mit den Papieren beteiligten sich die Anleger nicht am Stromnetz, sondern an der niederländischen Holding des Netzbetreibers Tennet. Im Pleitefall werde die Holding jedoch „nachrangig bedient“ und die bisherige Praxis zeigte in den meisten Fällen, dass die Gläubiger am „Ende der Fahnenstange“ leer ausgingen.
Bundesumweltminister Altmaier setzte scheinbar auf die „Eigenverantwortung“ des Netzbetreibers. Er habe „ganz bewusst die Verantwortung zur konkreten Ausgestaltung der Bürgerdividende den Übertragungsnetzbetreibern überlassen“, so seine Erklärung zur F.A.S. Der Minister ruderte sichtlich zurück, in dem die Tennet-Anleihe nicht mehr als „Modell für ganz Deutschland“, sondern als „erstes Pilotprojekt“ bezeichnet wurde. Es müssten „natürlich“ Erfahrungen berücksichtigt werden. Die ursprünglich in Aussicht gestellte Staatsgarantie für die „Bürgeranleihe“ scheint aus der Welt verschwunden zu sein, als wenn es nie derlei Pläne gegeben hätte.