Goldmarkt: „Goldcrash mit Ansage ist noch lange nicht manipulativ“

Goldmarkt-


Der Begriff Goldpreis-Manipulation würde nicht auf den Kurs-Crash im April zutreffen, nur weil vermeintlich „Dumme“ auf die Worte vermeintlicher „Gurus“ hörten. Vielmehr handelte es sich um einen Goldpreis-Sturz mit vorheriger Ankündigung, so der Leiter von Commerzbank Rohstoff-Research.

Bewusst herbeigeführter Crash ist nicht manipulativ

Goldmünzen
Goldmünzen-Käufer liegen womöglich richtig

Etwas „Erstaunen“ und die Hervorhebung einer korrekten Definition. Eugen Weinberg, Leiter Rohstoff-Research der Commerzbank, stellte sich den Fragen von WirtschaftsWoche online 15.03.2013) und erklärte, dass der Goldpreis-Absturz Mitte April „bewusst herbeigeführt wurde“, es sich aber um keine Manipulation gehandelt hätte.

Demnach wäre der Gold-Crash mit einer vorherigen Ankündigung eingeleitet worden. An so ziemlich jeder Stelle wäre zu lesen gewesen, dass die Unterstützung bei 1.520 Dollar pro Feinunze keinesfalls unterschritten werden dürfe. Der Preis geriet unter Druck, nachdem Analysten negative Kommentare abgaben und die Gerüchte über den Zwangsverkauf der Goldvorräte aus der zyprischen Notenbank verbreitet wurden. Der Einbruch wäre dann final eingeleitet worden, als George Soros und die US-Bank Goldman Sachs nachlegten. Ein vorhergesagter Preisverfall wäre aber noch keine Manipulation, so der Rohstoff-Experte und er würde das für die „vermeintlichen Gurus“ gefundene Gehör mit dem tatsächlich vorgenommenen Goldverkauf „eher als Dummheit“ bezeichnen.

Es gäbe diverse Gemeinsamkeiten mit einer Situation im Jahr 2008, auch wenn der starke Einbruch des Goldpreises damals auf andere Gründe basierte, so Weinberg zur WirtschaftsWoche. Dennoch wären jeweils in beiden Fällen die Terminmärkte für die Kursabstürze verantwortlich gewesen. Auch wenn vor rund fünf Jahren die knapper werdende Liquidität der ausschlaggebende Anlass gewesen sei, der mit dem Preisverfall im April dieses Jahres keine Rolle spielte, „standen auch jetzt wieder die spekulativen Finanzinvestoren auf der Verkaufsseite“, so Weinberg.

„Der spekulative Anteil zum Goldpreis ist weg“
Mit dem Abfluss der Gold-Papierwerte Mitte April wäre nun das „spekulative Element“ raus aus dem Markt. Es wären auch auffällig zahlreiche Kaufpositionen kleiner Spekulanten geschlossen worden, die ggfs. auf Kredit gezockt hätten. Diese würden „per saldo“ jetzt sogar auf fallende Kurse setzen.

Verdachtsmoment einer Goldpreis-Manipulation liegt in der Luft
Immerhin werden in den USA mehr als 90 Prozent der Gold-Derivate von lediglich vier Großbanken gehalten. Dennoch setzt sollte nicht übersehen werden, dass der Großteil dieser Derivate im Auftrag von Kunden gehalten werden, erwiderte der Rohstoff-Experte. Darüber hinaus wären für alle Marktteilnehmer Obergrenzen zu den Positionen vorgegeben. Diese unterstehen, eben aufgrund möglicher Manipulationen, bei den Aufsichtsbehörden unter Überwachung.

„Nebulöse“ Aktivitäten im Goldmarkt
Auf die Frage wer genau hinter den massiven Abverkäufen der Gold-ETFs steckt, wusste auch Weinberg keine klare Antwort. Der größte Anteil der Abverkäufe beträfe den SPDR Gold Shares, während andere Anbieter kaum Abflüsse meldeten. „Das ist nebulös“, so der Rohstoff-Chef der Commerzbank. Ob die Investoren daran zweifelten, ob ihre Anteile vollständig mit Goldbarren besichert wären, wäre eine Erklärung, bliebe aber reine Spekulation.

Stellte sich die Frage, ob die Verkäufer der ETFs oder die Ankäufer der Krügerrand-Goldmünzen recht behielten, so tippte Weinberg auf den Krügerrand-Käufer.

Tarifometer24.com – Tarife – News – Meinungen
970x250

Schreibe einen Kommentar