Goldkurs zwischen Krim-Konflikt und China-Krise

Goldkurs & Krim-Konflikt-


Der Konflikt um die Krim scheint langsam abzuflauen und könnte den Goldpreis dem Boden etwas näher bringen. Die Wahrscheinlichkeit von ernsthaften Sanktionen und Konflikten zwischen Russland und dem Westen schrumpft.

Krisenwährung Gold

Eine verebbende Krim-Krise könnte durch Wirtschaftsschwäche Chinas nahtlos abgelöst werden

Das wirtschaftliche Interesse überwiegt die geopolitischen Willenserklärungen

Das Referendum auf der Halbinsel Krim ist inzwischen über die Bühne gegangen. Das Ergebnis mit deutlich über 95 Prozent für den Beitritt an Russland ist eigentlich ein potenzieller Zündstoff für weitere politische Konflikte und Verunsicherungen in den Finanzmärkten. Zumindest galt dies noch bis zum vergangenen Wochenende. Die EU und die USA selbst haben jedoch die brennende Lunte mit ihren feuchten Fingern der verschwitzten Hand gelöscht.

Die Androhungen von wirtschaftlichen Sanktionen scheinen in eine wirkungslose Rhetorik zu verebben. Offenbar stehen die wirtschaftlichen Interessen über dem vom Westen hoch gehaltenen „Völkerrechten“. Die gegenseitige Abhängigkeit überwiegt und entsprechend harmlos werden die Konsequenzen gegen Russland aussehen. Derzeit sieht sich die EU scheinbar nur nach einzelnen Personen aus der russischen Politik sowie dem Militär um, damit auf „irgendeine Art und Weise“ Sanktionen ausgesprochen werden könnten.

Der Finanzmarkt hat offenbar den „Braten gerochen“, denn die Börsen reagieren auf das Ergebnis vom Referendum unbeeindruckt. Interessant wird es nun für den Goldmarkt. Der Kurs für das gelbe Edelmetall wurde mit dem Aufflammen des Krim-Konflikts in die Höhe getrieben. Folglich wäre eine Abschwächung des Goldpreises aufgrund verflogener Ängste sowie Unsicherheiten eigentlich logisch.

Bis zum Wochenende zeigten die Zeichen in Richtung Eskalation zwischen Russland und den westlichen Mächten. Der Goldkurs knackte prompt den 6-Monats-Höchststand. Mit einem wahrscheinlichen Abflauen der Krim-Krise treten jedoch die massiven Probleme im Reich der Mitte wieder in den Vordergrund. In China kriselt es heftig. Das Wachstum hinkt den Erwartungen zahlreicher Analysten weit hinterher und das Schattenbanken-Problem scheint einer Lösung noch sehr fern zu sein. Die Wirtschaftsdaten zeigen auf Risiko-Modus und das spornt wiederum das Interesse der Goldkäufer an.

Nach dem Motto „sicher ist sicher“ griffen auch die optimistischen Papier-Gold-Spekulanten bei Netto-Long-Positionen in der Woche zum 11. März wieder kräftig zu. Die Anzahl der Kontrakte schnellte um 3,5 Prozent nach oben. Der Goldpreis erreichte in der vergangenen Woche einen Stand von gut 1.388 Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm). Nach dem Handelsstart am Montag ist eine leichte Gegenbewegung zu beobachten, die den Goldkurs bereits um gut 10 Dollar nach unten drückte.



Bild: tarifometer24.com
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