Geld aus dem Nichts: Bundesbank erklärt Geldschöpfung

Geld-


Die Deutsche Bundesbank klingt in ihrem Monatsbericht 04/2017 ungewohnte Töne an und beschreibt unmissverständlich, dass Geld durch einen Buchungsvorgang entsteht. Mit anderen Worten: „Aus dem Nichts“.

Offizielle Erklärung: Geld kommt aus dem Nichts

Sturmschaden
Über das Geldsystem zieht der Sturm auf

Die Geldschöpfung aus dem Nichts anhand eines Buchungsvorganges wurde von der Deutschen Bundesbank in ihrem Monatsbericht 04/2017 explizit beschrieben. Im Vordergrund steht allerdings „nur“ die Geldmengenentwicklung (M3) sowie die möglichen Folgen einer 100%-igen Deckung der vergebenen Kredite.

Dennoch ist es äußerst bemerkenswert, dass (ausgerechnet) die Deutsche Bundesbank dem weitverbreiteten Glauben, die vergebenen Kredite der Banken stammten aus den Einlagen der Kunden (z.B. Spargelder), mit klaren Worten entgegenhält.

Die Bundesbank beschreibt den Vorgang der Geldschöpfung im Monatsbericht unmissverständlich:
„Banken können also allein mittels eines Buchungsvorgangs Buchgeld schaffen“.

und weiter:
„Das widerlegt einen weitverbreiteten Irrtum, wonach die Bank im Augenblick der Kreditvergabe nur als Intermediär auftritt, also Kredite lediglich mit Mitteln vergeben kann, die sie zuvor als Einlage von anderen Kunden erhalten hat.“

Vorhandene überschüssige Zentralbankguthaben sind keine notwendige Voraussetzung für die Kreditvergabe einer Bank und die Geldschöpfung, so die Bundesbank weiter.

Somit geht der Konsument zu einer Bank, möchte gerne einen Kredit für den Erwerb eines Autos oder einer Immobilie aufnehmen und die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer, löst eine Gutschrift auf dem Kundenkonto aus und damit wurde das „Geld“ auch schon erschaffen.

Der zusätzliche Clou, dass die Bank, für das aus dem Nichts geschaffene Geld nun auch noch Zinsen verlangt, wird von der Deutschen Bundesbank allerdings nicht explizit hervorgehoben. Dass die Bank die realen Werte Haus und Hof kassiert, sollte der Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten kommen, fällt komplett unter den Tisch.

Woher kommt das zusätzliche Geld für Zinsen? Da Geld ausschließlich durch einen Buchungsvorgang wie z.B. die Kreditvergabe geschaffen wird, bleibt eben nur noch die erneute Kreditvergabe als einziger Weg übrig. Den endgültigen „Todesstoß“ setzen die Zinsen für die Zinsen an (Zinseszins)

Das Geld für die zu erbringenden Zinsen muss unterm Strich jemandem anderen abgejagt werden. Die Geldschöpfung schafft in der Gesellschaft ein sich hochschaukelndes Gegeneinander aufgrund der immer schärfer werdenden Konkurrenzsituation. Dass aus dem Nichts geschaffene Zinsgelder für die aus dem Nichts geschaffenen Kreditgelder zu leisten sind, kann ohnehin nicht funktionieren, zumindest auf Dauer.

Das vorherrschende Geldsystem schaukelt sich unweigerlich hoch und folgt aufgrund der prozentualen Zinsanrechnung einer exponentiellen Kurve (anfänglich flach ansteigend und final dem senkrechten Anstieg immer näher kommend). Die Bundesbank erklärt zwar, dass die Geldschöpfungsmöglichkeiten der Bank durch diverse Faktoren gedämpft sind, aber diese Einschränkungen halten die Kurve nur für einen längeren Zeitraum flach. Das finale Hochschnellen der Zinslasten wird dadurch nicht verhindert.

Daraus resultiert auch die zwanghafte Steigerung der Wirtschaftsleistung eines Landes bzw. die der Bevölkerung. Für einen gewissen Zeitraum können Mann und Frau als produktive Arbeitnehmer die erforderliche Mehrleistung stemmen. Die Produktivitätssteigerung steuert für das Anheben der Wirtschaftsleistung ebenfalls kräftig bei. Die Früchte daraus werden den Arbeitnehmern jedoch vorenthalten, da die Produktivitätssteigerungen überwiegend für die hochschnellenden Zinsbelastungen reserviert sind.

Inflation (Geldentwertung), massive Kürzungen bei den sozialen Leistungen, der Ausbau des Niedriglohnsektors und die größer werdende Armut in der Bevölkerung sind nur wenige Beispiele der Folgen des vorherrschenden Geldschöpfungs- und Zinssystems.

Derzeit könnten mit dem existierenden Buchgeld, also aus dem Nichts erschaffenes virtuelles Geld, alle realen Werte der Erde rund 10x gekauft werden. Allein dieses Verhältnis zeigt wie fortgeschritten das pervertierte und zwangsläufig zu einem Crash führende Geldsystem bereits ist. Dass die Bundesbank dieses Thema nun (fast) unverblümt zu Felde führt, kann als ein Alarmsignal aufgefasst werden.

Update: Notenbanken fluten die Finanzmärkte mit 200 Milliarden USD pro Monat.


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