EZB und Fed sorgen für steilen Goldkurs Anstieg

Goldpreisentwicklung-


Gold erlebt „Dank“ den Beschlüssen der Fed und EZB ein Comeback. Der Goldkurs setzte nach der Verkündung des „QE3“ zu einem steilen Aufstieg an und ist auf dem besten Weg, ein neues Allzeithoch zu erreichen.

Goldkurs
Goldpreis im steilen Aufwärtstrend

Mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum ESM am Mittwoch und dem Ausruf der nächsten Tranche von Anleihekäufe im US-Immobiliensektor durch die US-Notenbank Fed, kamen gleich zwei wichtige Faktoren zusammen, die dem schweren Edelmetall Gold zu einem kräftigen Auftrieb verhalfen.

Der Ausruf des sog. „QE3“ durch Fed-Chef Ben Bernanke versetzte der US-Währung unverzögert eine deutliche Abwertung und die vom Bundespräsident Gauck gesetzte Unterschrift für den ESM-Vertrag entzog gleichzeitig noch mehr Vertrauen in die Gemeinschaftswährung Euro.

Die Feinunze Gold verfehlte heute in Euro gerechnet das bisherige Allzeithoch um nur rund 6,- Euro. Nach ca. 8 Monate knackte das Edelmetall gegenüber der US-Währung mit beinahe 1.780,- USD pro Feinunze den höchsten Jahres-Stand im vergangenen Februar. Lediglich der fallende Wert des US-Dollars gegenüber dem Euro verhinderte eine parallele Goldpreisentwicklung gegenüber den beiden Devisen.

US-Märkte erwarten für unbestimmte Zeit jeden Monat einen „Finanzzuschuss“ von jeweils 40 Milliarden Euro, „frisch aus der Notenpresse“ der Fed. Eine ansteigende Inflation, bzw. fortgesetzte Abwertung des US-Dollars ist damit eigentlich vorprogrammiert. Eine anwachsende Nachfrage für das als „Stabilisierungsfaktor“ geltende Gold ist zu erwarten. Der Goldpreis müsste deutlich anziehen.

In Deutschland wächst bei der Bevölkerung die Sorge um die Zukunft des Euros und nicht zuletzt um das eigene Vermögen. Die EZB scheint sich die US-Notenbank als Vorbild zu nehmen und beabsichtigt offensichtlich auf „Umwegen“ das gleiche Ziel, die Flutung der Banken und Märkte mit frisch gedrucktem Geld.

Sollten die Auflagen des Bundesverfassungsgerichts zum ESM-Vertrag, die Haftungssumme für Deutschland auf jeden Fall zu begrenzen, fruchten, blieben dennoch für eine schleichende Enteignung von Privatvermögen alle Türen geöffnet.

Eine Inflation war bisher ein stets gut funktionierender Weg, um Schulden in Luft aufzulösen, aber nur die öffentlichen Verbindlichkeiten eines Staates, niemals die Schulden der Bevölkerung. Diese durften den Preis mit entwertetem Sparguthaben und Sonderabgaben für Immobilienbesitz bezahlen.

Der Goldpreis dürfte einen doppelten Auftrieb erhalten
Stark inflationäre Entwicklungen spüren Verbraucher durch Preisanstiege im alltäglichen Leben. Mit der Geldentwertung wird der Goldkurs automatisch in die Höhe getrieben werden. Geld lässt sich beliebig vermehren, wie es die EZB und Fed empirisch unter Beweis stellen werden, aber Gold ist rar und kann nicht von „heute auf morgen“ in gewünschten Mengen hergestellt werden.

Der zweite Antriebsfaktor für den Goldpreis dürfte vom „Marktgesetz“ Angebot & Nachfrage ausgehen. Schwindendes Vertrauen in die Papierwährung und drohende Abgaben für Immobilienbesitzer werden das Interesse auf das Edelmetall lenken. Die Goldnachfrage steigt und wird den Preis in die gleiche Richtung mitziehen.

Physisches Gold ist keine rentable Kapitalanlage

Ein steigender Goldpreis aufgrund einer Währungsinflation sieht für den, der Goldbarren oder Münzen bereits besitzt, auf den ersten Blick sehr positiv aus. Mit echten Gewinnen oder Renditen hat der vermeintliche Wertzuwachs allerdings nicht viel gemeinsam. Gold in seiner physischen Form, also „zum Anfassen“, bietet dem Eigentümer z.B. Schutz vor einem Totalverlust durch eine Hyperinflation mit dem anschließenden Zusammenbruch der Währung.

Wer auf Gold setzt, setzt auf Wertstabilität außerhalb des Geldsystems. Sollte die Regierung auf die (wiederholte) Idee einer Währungsreform kommen, gehen Bargeld- und Immobilienbesitzer automatisch als Verlierer hervor. Mit der Einführung einer neuen Währung will der Staat sich auf eleganter Art und Weise den Schulden entledigen. Das funktioniert nur mit einem, gelinde ausgedrückt, sehr „unfairen“ Umtauschverhältnis zwischen Alt- und Neu-Währung. Man kann davon ausgehen, dass der Bevölkerung nach einer Währungsumstellung nur noch rund 20% vom ursprünglichen Nennwert übrig bleiben wird.

Der Wertverlust wird für die Sparkonten direkt umgesetzt werden, Immobilienbesitzer dürften eine Abgabe Leisten, die der „Hauszinssteuer“ zur Währungsreform 1923 gleichkommen wird.

Einen identischen Ablauf wie 1923 und 1948 wird es nicht geben können. Die Voraussetzungen sind durch die Gemeinschaftswährung Euro völlig anders als noch zu Reichsmark-Zeiten. Einer Währungsreform müsste ein Ausstieg aus dem Euro vorausgestellt werden und dieser könnte noch zu einem Währungstausch-Verhältnis von 1:1 ablaufen. Für weitere Maßnahmen, die der Abschöpfung von Privatvermögen galten, waren den Fantasien der Verantwortlichen noch nie Grenzen gesetzt.

Dem Goldbarren jedoch kümmert diese ganze Entwicklung nicht. Dieser behält seinen Wert, wie es zahlreiche Beispiele aus den letzten Jahrhunderten immer wieder bewiesen. Natürlich könnte die Bundesregierung auf die Idee kommen, ein Goldverbot einzuführen, nachdem in den ersten Zügen vorerst Gesetze eingeführt wurden, um besondere „Goldsteuern“ einzukassieren und jeden Gold-Kauf offiziell registrieren zu lassen.

Doch solange diese Möglichkeiten noch fiktiv sind, kann getrost geraten werden, sich zu einem Teil des Vermögens mit Gold einzudecken und es an einem eigenen, privaten und sehr sicheren Ort aufzubewahren (kein Bankschließfach!).



Krisenvorsorge

Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

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