EZB: Für Sparer noch finstere Wolken in Aussicht

Geldpolitik –


Der EZB-Rat unterlässt auch im April 2019 weitere Einstellungen der Parameter der aktuellen Geldpolitik. Für Sparer und Anleger stehen jedoch äußerst finstere Wolken in Aussicht, während für Geldinstitute das Feld geräumt werden soll.

Europäische Zentralbank

Die EZB erleichtert das Spiel für Banken auf Kosten der Anleger und Sparer

Straffung für Sparer und Erleichterungen für Banken in Aussicht

Der EZB-Rat hat am Mittwoch entschieden. Und zwar dass alles so bleibt, wie es im Augenblick ist. Es gab zwar kaum Zweifel, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins unberührt lässt, aber es schwelten Mutmaßungen, dass die Parameter für den sog. Strafzins von derzeit -0,4 Prozent neu justiert werden könnten. Doch auch hier setzt die Eurohüterin keinen Finger daran. Somit erhalten die Banken bzw. Institutionen, die ihr überschüssiges Kapital bei der EZB parken, noch keine zusätzlichen Erleichterungen.

Die Entscheidung für einen unveränderten Zinssatz im gesamten Jahr 2019 fiel ohnehin schon bei der Ratssitzung im vergangenen März.

Dennoch müssen die auf dem Trockenen sitzenden privaten Geldinstitute und auf günstige Refinanzierungsbedingungen hoffenden Unternehmen nicht mehr lange bangen. Die EZB kommt dem Verlangen nach mehr flüssiges Geld entgegen, indem sie im Herbst eine 3. Auflage der Geldflut gemäß TLTRO starten möchte. Milliardenkredite zu äußerst günstigen Konditionen auf langfristige Sicht.

Für die Sparer, in erster Linie die auf „Klassik und Sicherheit“ ausgerichteten Anleger, bedeutet das Festhalten an der Niedrigzinspolitik und die angekündigte Geldschwemme eine zusätzliche Zementierung der mageren Renditen. Wenn die geldpolitischen Maßnahmen der EZB bei der „Provokation“ einer höheren Inflationsrate ebenso erfolgreich sein sollte wie das virtuelle Drucken von frischem Geld, dann können Sparer dem Geldwertverlust ihrer Guthaben auf den Tagesgeld-, Festgeld- oder gar Girokonten in Echtzeit zusehen. Das Inflations-Traumziel der EZB liegt immerhin bei knapp 2 Prozent. Girokonten bieten in der Regel Null Zinsen und Tagesgeldkonten von deutschen Banken zwischen Null und nur knapp darüber. Bei einer Festgeldanlage müssten rund 60 Monate Laufzeit angesetzt werden, um das Wunschziel der EZB auch nur annähernd kompensieren zu können und gleichzeitig hoffen, dass die Inflationsrate angesichts der kommenden Geldschwemmen während der Festgeldlaufzeit nicht aus den Fugen gerät.

Barrieren gegen Bargeld-Flucht in Vorbereitung

Wer für das Entkommen von evtl. künftigen Negativzinsen auf Bargeld unterm Kopfkissen setzt, wird voraussichtlich auf wachsende Schwierigkeiten stoßen. Der Bankenstresstest 2019 zielt vor allem auf die Liquidität der Banken im Falle eines Kundenansturms ab und der Internationale Währungsfonds (IWF) schlug bereits eine Abwertung des Bargeldes gegenüber dem Geld auf den Konten vor. Mit einer Art Steuer auf Bargeld könne die Flucht vor künftigen Negativzinsen auf den Konten liegenden Erspartes ausgeglichen werden. Die Spatzen pfeifen es somit bereits vom Dach.

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