Deutsche Sparer scheuen kapitalmarktbasierte Geldanlagen

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Kapitalmarktbasierte Geldanlagen sind nicht das Lieblingskind des deutschen Sparers. Der Anteil der Aktien, festverzinslichen Papiere und Investmentfonds zum Gesamtgeldvermögen ist verschwindend gering. Offenbar sind die Geldwertverluste durch Niedrigzinsen noch nicht hoch genug, um ein Umdenken einzuleiten.

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Deutschlands Sparer gehen auf „Nummer Sicher“ und hinken hinterher

Deutsche Sparer verlieren im internationalen Vergleich den Anschluss

„Ein gebranntes Kind scheut das Feuer“, doch der deutsche Sparer und Anleger scheint die vermeintlichen Risiken bereits zu wittern, bevor dieser mit diesen überhaupt jemals in Kontakt gekommen ist. Der Bundesbürger ist beim Sparen „traditionell“ auf Sicherheiten und Garantien geeicht. Risiken wollen tunlichst vermieden werden, selbst wenn die Niedrigst-Zinsen womöglich nicht einmal in der Lage sind, die Inflation auszugleichen, geschweige ein reales Plus einzubringen. Offenbar veranlasste die Finanzkrise den deutschen Sparer zu mehr Vorsicht, anstatt in Anlagen zu investieren, die auch positive Renditen abwerfen könnten.

Im Gesamten bildeten die Privathaushalte im Jahr 2013 durch Sparen ein Geldvermögen von ca. 148 Milliarden Euro. Die Geldvermögensbestände stiegen gleichzeitig um rund 200 Milliarden Euro auf 5.152 Milliarden Euro, bzw. um rund 4 Prozent. Ein Zuwachs, der vor allem den positiven Kursentwicklungen an den Börsen zu verdanken ist. Dennoch hinken die deutschen Sparer im internationalen Vergleich hinterher. Das Pro-Kopf-Vermögen in Deutschland stieg im Jahr 2013 um 2.500 Euro. Gleichzeitig stieg das Plus in Großbritannien um 4.500 Euro und in den USA um rund 10.000 Euro an.

Der Unterschied liege in der Anlagenklasse, so die Feststellung der Postbank. Seit dem Anfang des Jahrzehnts flossen demnach 92,5 Prozent der neugebildeten Geldvermögen in Versicherungen und Bankeinlagen. Dagegen blieb für Investmentfonds, Aktien oder festverzinsliche Papiere nur ein Anteil von 0,4 Prozent. Infolge der Finanzkrise sei die Bedeutung von kapitalmarktbasierten Anlagen weiter gesunken. Im Jahr 2000 lag der Anteil dieser Anlagen zu den Geldvermögensbeständen noch bei rund 35 Prozent und sank bis kurz vor der Finanzkrise auf rund 30 Prozent ab. Im Jahr 2013 entfiel auf die kapitalmarktbasierten Anlagen nur noch ein Anteil von 22,6 Prozent.

„Gemessen an den verfügbaren Einkommen ist das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im internationalen Vergleich nicht allzu üppig“, so Marco Bargel, Chef-Anlagestratege der Postbank. Sollte die Bereitschaft der deutschen Sparer, mehr Risiken bei ihrer Geldanlage einzugehen, in längerfristiger Perspektive nicht anwachsen, so dürfte Deutschland den Rückstand zu den weiteren führenden Wirtschaftsnationen kaum verkürzen können, so die Einschätzung des Chef-Anlagestrategen der Postbank. Das gelte selbst dann, wenn die Sparquote in Deutschland überdurchschnittlich hoch bleiben sollte.





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