Der Rubel kommt zurück und setzt US-Dollar noch mehr unter Druck

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Der Rubel kommt zurück, mit großen Schritten und für die meisten Analysten wohl dick überraschend. Nach dem fulminanten Abrutsch im vergangenen Jahr folgt ein beispielloses Come-Back. Für den ohnehin schon bröckelnden US-Dollar wird es langsam eng.

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Der US-Dollar verliert an Boden. Monopolstellung im Welthandel schwindet dahin

Der Druck auf den US-Dollar steigt an – Der Rubel hilft kräftig mit

Totgeglaubte leben länger. Der russische Rubel kehrt langsam aber sicher aus seiner Versenkung zurück und hat zum Wochenend-Antritt inzwischen die Höchstmarke des Jahres markiert. Für einen US-Dollar erhielt man am Freitag zwischenzeitlich nur noch etwas mehr als 50 Rubel. Zum Jahresanfang brachte der „Tausch“ vom Dollar noch rund 60 Rubel ein.

Gegenüber dem Euro ist die Rubel-Kurve noch deutlich steiler ausgebildet. Zum Wochenende lautete der Wechselkurs rund 56 Rubel pro Euro und zum Jahresstart rollten noch gut 72 Rubel über die Wechselstube. Damit wird auch der rasante Absturz der europäischen Gemeinschaftswährung sehr schön herausgestellt.

Wie so oft scheinen die messerscharf kalkulierenden Analysten, Marktbeobachter und -akteure auch von der plötzlichen Erholung des Rubels überrascht zu sein. Der weitere Abrutsch der russischen Währung war eigentlich „ausgemachte Sache“. Doch es kommt ganz anders und zwar flott. Das Plus von rund 16 Prozent gegenüber dem US-Dollar und gut 30 Prozent gegenüber dem Euro beschreibt eine gänzlich entgegengesetzte Richtung.

Der ebenso überraschte Finanzdienstleister Bloomberg ließ sich dazu hinreißen, den Rubel als „die wohl weltweit beste“ Währung zu bezeichnen. Allerdings stochern die gleichen Marktexperten nun auf gleiche Weise in den vermeintlichen Finanzmarkt-Fakten herum, um die Gründe für die Rubel-Erholung an den Tag zu bringen. Westliche Marktbeobachter erklären den Rubel-Aufschwung u.a. durch die nachlassenden Spannungen im Ukraine-Konflikt und das Ausbleiben von weiteren Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Alexej Moissejew, Moskaus zweiter Finanzminister, erklärt die jüngsten Rubel-Schwankungen mit dem Alleingang der Regierung, den Rubel für den internationalen Welthandel durchzusetzen, ohne dabei die Zentralbank mit einzubinden. Diese Übergangsphase sei nun vorbei und es ginge wieder aufwärts.

Die offene Abwehr des US-Dollars dürfte tatsächlich eines der ausschlaggebenden Gründe dafür sein, dass der Rubel unter enormen Druck geraten ist. Der Deal zwischen China und Russland, den Handel in den Währungen Renminbi und Rubel abzurechnen, dürfte in Washington für „Bestürzung“ gesorgt haben. Der Dollar-Rauswurf ist inzwischen auch zu einem Thema in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Thailand geworden, wie Sputniknews (08.04.15) berichtete. Die Umstellung auf Rubel und Baht würde es ermöglichen, „bei instabilen Währungskurven und spekulativen Attacken auf Nationalwährungen Verluste und Währungsrisiken zu minimieren“, so der russische Premier Dmitri Medwedew bei seinem Treffen mit Thailands Premier Prayuth Chan-ocha am 08. April in Bangkok.

Der US-Dollar scheint angezählt. Es bröckelt an allen Ecken und Enden. Besonders verdeutlicht wurde das Abdriften der „Weltleitwährung“ mit dem Start der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) und deren zahlreichen Gründungsmitgliedern aus der eigentlich „Dollar-treuen Gefolgschaft“.





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