Bürger und Notenbank Chinas vergolden ihre Zukunft

Goldmarkt-


Der Goldmarkt erscheint derzeit „kalt und depressiv“. Kurs im Tal, Aufwärtsbewegungen nur für kurze Zeit und der Gold-Einstieg im Bereich September 2011 hinterlässt tiefe Depressionen. Doch unter der erstarrten Oberfläche brodelt es offenbar kräftig. Ein großes Potenzial für noch größere Überraschungen.

Goldbestände

Chinas massiver Run auf Gold lässt auf größere Pläne schließen

Chinas Bürger und Notenbank wetteifern beim Goldzukauf

Das Verlangen nach dem gelben Edelmetall scheint nicht abreißen zu wollen. Vor allem im fernöstlichen Reich der Mitte stürmen die Menschen nach wie vor die Geschäfte der Goldhändler, um sich ein Stück Werterhalt zum günstigen Preis zu sichern. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, denn das „Geld- und Goldoberhaupt“ Chinas, die Zentralbank, befindet sich offenbar im gleichen Goldrausch.

Der Sturm auf das physische Gold begann mit dem massiven Goldkursabsturz im April. Zeit für langes Überlegen der Verbraucher in Europa, in den USA und in Asien gab es nicht. Der Goldpreiseinbruch war „kurz und schmerzvoll“. Die Nachfrage stieg derart an, dass Händler und Prägeanstalten für Goldmünzen Worte des Trostes in den Mund nehmen mussten, da die Lieferungen doch erheblich in Verzug geraten sind.

Indien hatte bereis mit Beschränkungen im Goldmarkt reagiert und dem Import engere Grenzen gesetzt. In China läuft der Umsatz ungebremst. Die gestiegene Nachfrage hat den Goldkonsum im ersten Halbjahr 2013 gegenüber dem Vorjahres-Zeitraum um 54 Prozent ansteigen lassen. Insgesamt sind 706 Tonnen Gold in private Hände bewegt worden.

Die chinesische Zentralbank steht dem Eifer in Nichts nach. Im vergangenen Juni holte sich China aus Hong Kong 104,6 Tonnen Gold ins Land und erhöhte das Gesamtgewicht seit Anfang des Jahres auf 1.160 Tonnen. Diese Zahl steht sogar in Diskrepanz zur offiziellen Aussage, lediglich über 1.000 Tonnen Goldbestände zu verfügen, wie The Nation – nationalmultimedia.com (09.08.13) berichtete. Offenbar wird um die tatsächlichen Goldvorräte Chinas ein großes Geheimnis gemacht. Wo keine sicheren Informationen zu holen sind, wird eben viel spekuliert und diese sagen, dass China bereits über 7.000 bis 10.000 Tonnen Gold in den Lagern gehortet haben könnte. Damit wäre der „offizielle“ Goldvorrat der USA mit 8.113 Tonnen übertroffen. Erste Stimmen werden laut über eine insgeheime Vorbereitung auf die Schaffung eines eigenen Goldstandards.

Auch an der „Basis“ bewegt sich viel. Ende Juli kaufte China Malybdenum Co. (CMOC) von der britisch-australischen Rio Tinto Group 80 Prozent der Anteile von Northparkes gekauft. Das Volumen für den Erwerb eines der Rio Tintos Gold- und Kupferminen im Australischen New South Wales betrug 820 Millionen Dollar.


Es „brodelt“ offenbar kräftig unter dem derzeit sehr trüben und depressiven Goldmarkt. Wer weit in die überaus lange Geschichte Chinas zurückblickt, wird feststellen können, dass im Reich der Mitte die Pragmatik bisher zu eines der stärksten Waffen zählte. Viel Geduld und den Anschein bewahren, als wenn den Dingen unbekümmert ihr Lauf gelassen würde. Ein Konzept das dem „modernen“ Kapitalismus mit dem Ziel des schnellen Profits im Widerspruch steht, aber am Ende durchaus den längeren Atem haben könnte. Das gilt auch für den, der sich als Goldbesitzer weder von Unken-Rufen, noch von Schwarzmalereien beeindrucken lässt, sondern ebenfalls einfach nur ruhig bleibt.

Bild: tarifometer24.com
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