Bundesbank bescheinigt Privathaushalten Unbeweglichkeit im Spar-Verhalten

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Die Deutsche Bundesbank bescheinigt den Privathaushalten eine gewisse Unbeweglichkeit. Trotz Niedrigzins-Umfelds hielten die Sparer an ihrem Anlageverhalten fest und nahmen sogar Verluste in Kauf. Dabei ließen sich mit Aktien im Schnitt 8 Prozent reale Renditen erreichen, seit 1991 durchgehend.

Finanzprodukte

Klassische Sparer nehmen Negativ-Renditen in Kauf und gehen Risiken aus dem Weg

Reale Renditen im Schnitt gestiegen, dank alternative Anlagen

Es bewegt sich kaum etwas im Sparer-Verhalten des Deutschen. Tiefer können die Zinsen kaum noch fallen, bis letztendlich die Null erreicht wurde oder sogar ein negatives Vorzeichen vorangestellt ist. Die Renditen bewegen sich zumeist nur deshalb noch im Plus, weil die Inflation im Euroraum sowie in Deutschland noch um ein Quäntchen niedriger liegt. Die sehr niedrigen Verbraucherpreis-Anstiege gelten allenfalls für den gesamten sog. Warenkorb, nicht jedoch für den mit Lebensmitteln gefüllten realen Warenkorb.

Dennoch halten die privaten Haushalte seit den 1990-ern fast unverändert am Sparverhalten fest, so die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht Oktober 2015. Die realen Renditen haben das Spar- und Anlageverhalten deutscher Privathaushalte demnach nur geringfügig beeinflusst.

Trotz des Niedrigzins-Niveaus lagen die realen Renditen in den vergangenen Jahren höher als es die Einlagezinsen vermuten lassen, so die Bundesbank. Diese unerwartete Entwicklung sei darin begründet, dass die Vermögen der Deutschen auch andere Anlagenformen mit höheren Renditen einschließe. Die reale Gesamtrendite der privaten Haushalte sei auch früher zeitweise niedrig, teils sogar deutlich niedriger als in der jüngeren Vergangenheit gewesen.

In den Jahren zwischen 1991 und 2007 lag für die privaten Haushalte die reale Gesamtrendite im Durchschnitt bei 3,5 Prozent jährlich. In den anschließenden Jahren bis Beginn 2015 lag die Rendite bei rund 1,5 Prozent. Werte, die für den Sparer in klassische Anlagen ungewöhnlich hoch erscheinen. Die Berechnungen beinhalten jedoch eine ganze Palette von Anlageformen und das Zugpferd schlechthin waren Anlagen in Aktien. Lt. der Bundesbank-Analyse brachten Aktien im erfassten Zeitraum im Schnitt 8 Prozent pro Jahr ein.

Die „goldene Mitte“ wird von Ansprüchen an Versicherungen ausgefüllt. Die Renditen fielen jedoch deutlich niedriger als bei Aktien aus. Um ein ganzes Stück darunter befinden sich die Bankeneinlagen. Deren realen „Gewinne“ werden von der Bundesbank mit durchschnittlich knapp unter 1 Prozent beziffert. Über die Jahre hinweg handelten sich die Sparer in klassischen Geldanlagen zeitweise sogar Verluste ein.

So wie der deutsche Sparer traditionell am klassischen Sparen festhält, ist er ebenso traditionell ein „Aktien-Muffel“. Mit 77 Prozent erweisen sich drei Viertel der Deutschen als unangepasste Spar-Strategen, trotz niedriger Zinsen. Die Sparquote von rund 9 Prozent blieb dabei über die Jahre hinweg relativ konstant.





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