Bitcoin jagte dem Gold den Rang ab – Vorerst

Finanzmärkte-


Der Preis des Bitcoins überragte erstmalig den Preis von Gold. Die virtuelle Währung lief dem gelben Edelmetall im Preis den Rang ab. Langfristig dürfte dieser Zustand wohl nicht lange anhalten.

Nervöser Bitcoin-Kurs kratzte an der 1.300-er Marke

Bitcoin
Zwischenzeitlicher Höhenflug für Bitcoins

Die virtuelle Währung Bitcoin kostete in ihrer bisherigen Geschichte am vergangenen Donnerstag erstmalig mehr als eine Feinunze des Edelmetalls Gold. Am Tag darauf berührte die digitale Währung fast die Marke von 1.300 US-Dollar.

Der Bitcoin durchlebt seit seinem erstmaligen Umlauf im Jahr 2009 ein äußerst unruhiges Auf und Ab. Wer zu Anfangszeiten in den Bitcoin für rund 8 Dollar einstieg und diese am Donnerstag veräußerte, hat einen enormen Gewinn eingefahren. Wer Anfang Januar 2014 bei einem Stand von rund 1.000 US-Dollar startete, musste jedoch bis zum heutigen Zeitpunkt Nerven wie Stahlseile vorweisen können. Ab dem Sommer 2015 ging es steil nach unten und der Bitcoin notierte nur noch zu einem Bruchteil seines vorherigen Preises.

Die digitale Währung ist nichts für Anleger mit langfristiger Rendite-Orientierung. Dafür ist die virtuelle Währung schlicht und einfach zu lebhaft.

Der Bitcoin kann als ein Musterbeispiel für Schaffung rein virtueller Werte angesehen werden. Während das über Knopfdruck geschaffene offizielle Geld in den verschiedenen Währungen immerhin noch mit dem anfassbaren Papier einer Banknote, bzw. eines Wechsels symbolisiert wird, erscheint der Bitcoin lediglich als eine Ziffer auf dem Computerbildschirm. Der Bitcoin wird durch die Computer über einen bestimmten Berechnungsprozess erzeugt und soll in seiner Struktur in der Menge begrenzt sein. Immerhin ein positives Merkmal gegenüber das theoretisch über Kreditvergaben grenzenlos erzeugbare Geld. Diese Eigenart des sog. Giralgeldes ist eine zwingende Voraussetzung, da die verlangten Zinsen ebenfalls nur über die Aufnahme eines weiteren Kredits aufgebracht werden können. Dennoch bleiben das offizielle Geld sowie der Bitcoin rein virtuelle „Werte“. Per Knopfdruck ohne Gegenwert erzeugt und mit einem ebenso einfachen Knopfdruck können diese „Werte“ auch ins Nirvana geschickt werden.

Der Vergleich der Werte zwischen Gold und Bitcoin hinkt schon alleine an der Definition. Bitcoins haben keinen Wert, sondern nur einen Preis, während Gold seinen von den Gesellschaften verliehen Wert über Jahrtausende hinweg beibehielt.

Von den zahlreichen Zentralbanken der Welt drang bisher noch kein Hinweis darauf durch, dass man nun von der Goldeinlagerung absehen und dafür auf kostensparende Bitcoins umsteigen wolle. Im Gegenteil. Mit Ausnahme der US-Notenbank Fed stocken die Notenbanken der Industrie- und Schwellenländer ihre Goldbestände seit geraumer Zeit deutlich auf.


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