Aktienmärkte werden von Erwartung der „Experten“ dominiert

Marktgesetze –


Die Regeln an den Aktienmärkten sind „etwas anders“ als im normalen Geschäften und kleinen sowie mittelständischen Betrieben. Nicht die erreichte Wertschöpfung oder sogar Rekord-Anstiege zählen nicht, sondern das was andere teils selbsternannte Experten erwarten.

Selbst Rekord-Steigerungen können nicht beschwichtigen

Marktanalysten

Die Erwartung der Analysten ist zu erfüllen, nicht die Erwartung der Kunden

Wie Aktienmärkte tatsächlich funktionieren und was die gehandelten „Werte“ repräsentieren, wird erneut durch das Zusammenspiel zwischen Produktion (Wertschöpfung) und Marktteilnehmer verdeutlicht. Der größte E-Auto Hersteller der Welt, Tesla, stellte im letzten Quartal 2022 einen neuen Rekord bei der Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge auf. Ein Grund zum Jubel? Weit gefehlt. Obwohl Tesla mit gut 405.200 ausgelieferten Fahrzeugen eine neue Höchstmarke markierte, verblieben die „Experten“ in Trübsalstimmung, wie FAZ berichtete. Diese „Marktexperten“, auch Analysten genannt, rechneten vorab mit durchschnittlich 431.117 an den Mann gebrachte E-Autos.

Es zählt somit nicht, was Tesla tatsächlich an Wertschöpfung erreichte, sondern ob der Autohersteller die Erwartungshaltung der „Experten“ erfüllen kann oder nicht. Neben den neuen Auslieferungsrekord stellte Tesla tatsächlich jedoch zusätzliche rund 34.000 Fahrzeuge her. Diese konnten jedoch nicht – so die Erklärung – aufgrund Logistikprobleme, im Rahmen ansteigender Zinsen entsprechend sinkende Fahrzeugnachfrage und Ängsten vor Rezession nicht ausgeliefert werden. Tesla stellte demnach insg. 439.701 E-Autos her.

Wenn die Erwartung der Analysten verfehlt wird

Unterm Strich stellte Tesla mehr Fahrzeuge her, als die Analysten für die Zahl der Auslieferung ansetzten. Doch nicht von Tesla beeinflussbare Faktoren (z.B. Leitzinsanhebungen und Ängste der Kunden) verhinderten die von den Analysten vorab geweissagte Nachfrage. Der von FAZ aus Reuters-Quellen zitierte Analyst Daniel Ives von Wedbush Securities setzte noch einen oben drauf. Offenbar wurden am Marktplatz der Wall Street weitaus finstere Zahlen vorhergesagt und was Tesla tatsächlich erreichte, lag deutlich besser, aber „verfehlt ist verfehlt“.

Wie das enttäuschte Geburtstagskind

Eine Analogie zu diesem Prinzip wäre die Erwartungshaltung eines Geburtstagskindes zu seinem Geschenk. Sollten die Eltern die Investition in das Geburtstagsgeschenk sogar auf neues Rekord-Niveau getrieben haben, aber unterhalb der Erwartungshaltung des Geburtstagskindes liegen, so werden die Eltern durch Vertrauensentzug entsprechend abgestraft.

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