Deutsche Sparer meiden mehrheitlich Aktien

Börsenhandel –


Sicherheit ist Trumpf und das bleibt auch so. An diesem Motto scheinen die deutschen Sparer festhalten zu wollen. Denn herkömmliche Sparanlagen finden den Aktien noch immer den Vorzug.

Aktienmärkte

Aktien bieten dem deutschen Sparer nicht die gewohnten Sicherheiten

Die große Mehrheit lehnt Aktienhandel nach wie vor ab

Erst jüngst veröffentlichte die Deutsche Bundesbank Zahlen zum Geldvermögen der Bundesbewohner. Demnach summierten sich sämtliche Bargeldbestände und (schnell verfügbare) Einlagen Ende Drittes Quartal 2018 auf über 6 Billionen Euro. Der Zuwachs fiel mit 31 Milliarden Euro angesichts der mickrigen Zinsen doch recht üppig aus. Zwar nicht explizit aufgeschlüsselt, aber dennoch leicht zu ermitteln ist der anteilige Vermögenszuwachs durch Wertpapiere. Dieses Vermögens-Plus binnen drei Monaten fiel mit rund 45 Milliarden Euro noch deutlicher aus. Zusammen mit der nun vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) und der Börse Stuttgart veröffentlichten Studie über Einstellung des „durchschnittlichen Deutschen“ zu Börsenaktivitäten kristallisiert sich umso deutlicher heraus, dass die großen Vermögenszuwächse lediglich einer Minderheit vorbehalten sind und nicht der breiten Masse zufallen.

Das allgemeine Interesse an Aktien ist demnach noch immer sehr gering und wird voraussichtlich auch zumindest auf mittelfristige Sicht auch so bleiben. Denn von allen Befragten, die keine Aktien besitzen, halten 65 Prozent den Aktienhandel als zu riskant. Lediglich 19 Prozent würden eine Anlage in Aktien auch bei kleineren Investitionen für sinnvoll halten. Darüber hinaus ist für rund die Hälfte der Befragten der Umgang mit Aktien zu umständlich.

Auch mit dem Spiel der Gedanken, irgendwann in den Aktienhandel einzusteigen, zeigen sich die Bundesbewohner sehr zurückhaltend. Lediglich rund 12 Prozent der Nicht-Aktienbesitzer betrachteten in den letzten Jahren das Mitmischen an den Börsen als eine Möglichkeit für den Vermögensaufbau.

Die Bereitschaft für den Einstieg in Aktien wäre allerdings bedeutend höher, wenn auch das notwendige Grundmaterial vorhanden wäre – Geld. Von den befragten Nicht-Aktienbesitzern gaben 39 Prozent an, durchaus auch in Aktien zu investieren, wenn 10.000 Euro auf langfristige Sicht frei zur Verfügung stünden.

Aktienbesitzer betrachten Börsenmarkt aus einem anderen Winkel

Von den Nicht-Aktienbesitzern ist lt. Studie nur rund jeder Dritte davon überzeugt, dass der Handel an den Börsen für den Vermögensaufbau geeignet sei. Von den bereits aktiven Börsenteilnehmern sind jedoch drei Viertel davon überzeugt. Weniger als ein Drittel (29 %) der Nicht-Aktienbesitzer glaubt daran, dass die Preise an den Börsen mehr Rendite abwerfen als andere Spar- oder Anlageformen. Ganz anders bei den „Aktiven“. In dieser Gruppe sind 71 Prozent davon überzeugt.

Nun sei die Politik gefragt: Mehr Einsatz für die Aktie

Nun sei es an der Zeit, dass die Politik sich mehr für die Aktien einsetze. Dr. Christine Bortenlänger vom DAI fordert, für den Vermögensaufbau und die Sicherung des Lebensstandards im Alter, mehr Gewicht in die Aktie zu legen. Anstatt einer möglichen staatlichen Förderung sei es bei Reformen des staatlichen Altersvorsorgesystems nun wichtiger, Aktien deutlich stärker zu berücksichtigen. Die Aktienquote müsse höher werden und dazu seien der Abbau regulatorischer Hürden in der Beratung und der Einbezug der ökonomischen Bildung in den Schulen notwendig.

Interessen sind nicht zu übersehen

Das Deutsche Aktieninstitut fiel bereits im Jahr 2012 mit den ominösen Ergebnis einer Studie auf, die von rund 1,5 Millionen an den Börsenplätzen zurückgekehrter Teilnehmer sprach. Doch um diese Rückkehrer handelte es sich scheinbar um Phantome, denn die Zahlen der Broker bzw. Depot-Anbieter sprachen geradezu vom Gegenteil.

Die Forderung nach mehr Gewicht in Aktien bei der Altersvorsorge entspricht den Vorstellungen des inzwischen wieder ebenso schnell abgetauchten wie aufgetauchten CDU-Politikers und Vollzeit-Lobbyisten Friedrich Merz. Die Kritik gegen diesen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Interessen gelenkten Vorstoß ließ nicht lange auf sich warten.

Bortenlängers Interesse an mehr Aktienbeteiligung dürfte auch nicht „ganz unbefangen“ sein. Sie ist u.a. Aufsichtsrat-Mitglied bei OSRAM AG, Covestro AG, TÜV Süd AG und MTU Aero Engines AG. Letzterer ist ein Triebwerkshersteller für die zivile und militärische Luftfahrt und allesamt Aktiengesellschaften. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass eine verstärkte Nachfrage nach Aktien die Bewertungen der Papiere in die Höhe treibt und damit die des eigenen Portfolios gleich mit dazu.

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