IWF: Risiken wegen Brexit – Höheres Renteneintrittsalter gefordert

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht wegen dem EU-Austritt Großbritanniens hohe Risiken auf die deutsche Wirtschaft zukommen. Um das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu unterstützen, müsse die Lebensarbeitszeit verlängert werden.

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IWF fordert Anhebung der Lebensarbeitszeit

Der IWF geht von einem möglichen Rückgang des deutschen Wirtschaftswachstums aufgrund des Brexits aus, wie Spiegel Online (Donnerstag) berichtete. Der Austritt Großbritanniens aus der EU sei wegen der engen Wirtschaftsbeziehungen für die Bundesrepublik ein Risiko.

Damit blickt neben IMK und DIW auch der Internationale Währungsfonds mit Skepsis auf den EU-Austritt Großbritanniens. Der IWF erhöhte die Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft kürzlich von 1,6 auf 1,7 Prozent für 2016 und senkte die Prognose für 2017 von 1,6 auf 1,5 Prozent ab. Die Brexit-Folgen seien jedoch noch nicht mit einbezogen gewesen.

Während IMK und DIW die Risiken des Brexits vor allem für die exportierende deutsche Industrie in Betracht ziehen, legt der IWF einen Schwerpunkt in die Sozialkassen und ins Renteneintrittsalter.

Längere Arbeitszeit könnte Wachstumsrückgang entgegenwirken

In der Bundesrepublik altere die Gesellschaft und die Bevölkerung ginge zahlenmäßig zurück. Der Fonds drängt auf Strukturreformen, die eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit beinhalten. „Deutschland“ solle „früher oder später den politisch unpopulären Schritt tun und das Rentenalter weiter anheben“, so die Europa-Experten des IWF vom Magazin zitiert. Das gesetzliche Rentenalter müsse angehoben und das Weiterarbeiten über die Altersgrenze hinaus erleichtert werden.

Auf langfristige Sicht würde ein weiteres Arbeitsjahr im Schnitt einen um 1,75 Prozent höheren realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) führen, so die IWF-Berechnungen. Dadurch werde den Sozialsystemen ein größerer Spielraum für die Beitragsabsenkung gegeben. Die Sozialsystem würden entlastet und Leistungskürzungen gebannt werden. In der Bundesrepublik gingen die deutschen Arbeitnehmer im Schnitt mit 62,7 Jahren in Rente. Ein früher Zeitpunkt im internationalen Vergleich.

Rund zwei Millionen Zuwanderer nicht mal eine Erwähnung wert?

Das gesetzliche Renteneintrittsalter in der Bundesrepublik beträgt derzeit 65 Jahre. Somit gehen die Arbeitnehmer im Schnitt früher in die Rente. Wie allerdings der IWF die Berechnungen durchführte, um auf ein um 1,75 Prozent höheres BIP für ein Jahr längere Arbeitszeit zu kommen, dürfte ein Geheimnis bleiben. Die Schlüssigkeit dieser Berechnung dürfte ebenso schwer nachzuweisen sein, wie der rückwirkende Nachweis nach der „langfristigen Wirkung“.

Das Stichwort Brexit, welches ohnehin voraussichtlich erst in rund zwei Jahren zum Zuge kommt, steht bereits für Rückgänge in der Exportwirtschaft und einem „driftigen Grund“ für die Anhebung des Renteneintrittsalters. Der bereits festgelegte Termin 2030 mit dem vorgesehenen Eintrittsalter von 67 Jahren scheint zu weit entfernt zu sein. Woran kann das liegen? Weder IMK, noch DIW erwähnten ebenso wie der IWF die Auswirkungen des massiven Migrantenzustroms. Im Jahr 2015 betrug die offizielle Zahl der zugewanderten Menschen in der Bundesrepublik rund 1,2 Millionen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen könnte diese Zahl bis Ende 2016 durchaus ein weiteres Mal erreicht werden.

Ein Jahr längere Arbeitszeit für Menschen im hohen Alter heben das deutsche BIP um 1,75 Prozent an, Brexit vermindert BIP lt. DIW um 0,5 Prozent, aber der Anstieg von rund zwei Millionen Menschen mit Bezügen von öffentlichen Geldern hat keinerlei Auswirkungen auf BIP und die Sozialkassen? Muss wohl so sein, denn dann hätte man das sicher thematisiert.


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