ifo schlägt Altersvorsorge-Konzept vor – 50 Jahre im Voraus
Das Münchener ifo Institut schlägt zur Verbesserung einer gesicherten Altersvorsorge das Konzept eines „Deutschen Bürgerfonds“ vor. Voraussetzung ist lediglich die fortgesetzte hervorragende Bonität des mit knapp 2 Billionen Euro verschuldeten Staatshaushaltes, einer anhaltend funktionierenden Wirtschaft, natürlich null Inflation und dies über die nächsten 50 Jahre hinweg.
– „Deutscher Bürgerfonds“ könnte Altersvorsorge stärken
– Vom Kaufkraftverlust ist wie üblich keinerlei Rede
– Vernünftige Lösungen sind gar nicht möglich
Überblick
„Deutscher Bürgerfonds“ könnte Altersvorsorge stärken

Das nun vom Münchener ifo Institut vorgeschlagene Konzept erhielt die Bezeichnung „Deutscher Bürgerfonds“. Dieses Modell solle als Instrument zur Stärkung der Vermögensbildung und der Altersvorsorge „für die gesamte Bevölkerung“ dienen. Dazu gehörte lt. ifo auch die Schließung der Versorgungslücke bei den heutigen Geringverdienern.
Eine gute Ausgangsbasis sei demnach die „hervorragende Bonität der Bundesrepublik Deutschland als Schuldner“. Anhand der Möglichkeit, günstige Kredite aufzunehmen, könne bei einer Reinvestition eine „erhebliche Renditedifferenz“ erzielt werden. ifo rechnet vor:
Legte der Bund ab heute 0,5% des BIP pro Jahr für alle Erwerbsfähigen an, finanziert durch langsameren Staatsschuldenabbau, ergäbe sich nach 50 Jahren bei einer durchschnittlichen Renditedifferenz von zwei Prozentpunkten ein Ertrag von gut 16 000 Euro pro Kopf, der mit dem Erreichen von 67 Jahren ausgezahlt werden könnte.
Sollte die Renditedifferenz bei 3 Prozent liegen, kommt ifo auf ein mögliches verfügbares Kapital von 30.000 Euro pro Kopf.
Vom Kaufkraftverlust ist wie üblich keinerlei Rede
Eine Berechnung für einen unverändert linearen Verlauf der wirtschaftlichen Verhältnisse im Laufe der nächsten 5 Jahrzehnte sowie 2 Prozent Rendite, ebenfalls innerhalb eines halben Jahrhunderts. An der Bonität dürfe sich ebenfalls nichts ändern und somit müsste das Wohlwollen der privaten Ratingagenturen Fitch, S&P, Moody’s und Co. notgedrungen auf konstantem Wert verbleiben. ifo sah sich erst kürzlich dazu gezwungen, die einst aufgestellte Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft in 2019 zu halbieren und zwar nach ganzen 3 Monaten.
Der Betrag von 16.000 Euro entspräche z.B. einer monatlichen Rentenleistung von 267 Euro monatlich für 5 Jahre. Immerhin. Dies setzte jedoch voraus, dass dem Gesetzgeber keinerlei Visionen vorschwebten, für diesen Betrag irgendeine „nachgelagerte Steuer“ zu kassieren. Völlig unberücksichtigt blieb – wie gewöhnlich – der fortschreitende Geldwertverfall, sprich die Inflation. Sollte die EZB tatsächlich das Ziel einer Inflation von knapp 2 Prozent erreichen, so bliebe von der Renditedifferenz ziemlich exakt Null übrig. Selbst eine niedrige Inflationsrate von durchschnittlich 1,5 Prozent in den kommenden 50 Jahren würde den Preis für einen Artikel von derzeit 100 Euro auf gut 210 Euro hochschnellen lassen. Eine glatte Halbierung der Kaufkraft und somit nur noch 134 Euro monatlich für 5 Jahre nach aktueller Kaufkraft. Eine Inflationsrate von 3 Prozent sieht nicht sonderlich beängstigend aus, doch die Kaufkraft schwindet nach 50 Jahren tatsächlich auf weniger als ein Viertel der heutigen.
Vernünftige Lösungen sind gar nicht möglich
Das Thema Absicherung der im Berufsleben einst produktiven Menschen im Rentenalter bleibt naturgemäß ein Dauerbrenner. Wirtschaftswachstum geht u.a mit einer steigenden Produktivität sowie quantitativen Steigerungen bei den produzierten Produkten bzw. Dienstleistungen einher. Da dieses durch zinsbehaftetes Schuldgeld erzwungene „ewige Wachstum“ einst an die Grenzen der Leistungsfähigkeit von Mensch und irgendwann auch Maschine stoßen muss, bliebe noch als eine (vorübergehende) Lösung die Kürzung bei den Vergütungen und erst recht bei den Rentenleistungen. Eine höhere Beteiligung der „Wirtschaft“ am Lebensunterhalt der Wertschöpfenden darf nicht eintreten und dementsprechend fallen auch die immer wieder neu kreierten Lösungsvorschläge für die Schließung der Versorgungslücke aus.
Außerdem erzwänge das Erwirtschaften dieser Renditedifferenzen eine höhere Verschuldung von „externen“ Dritten. Angesichts des Engagements für ESM, der angestrebten Verallgemeinerung der Schulden innerhalb der Eurozone, dem Außenstand gemäß TARGET-2 von rund 900 Milliarden Euro und dem unverminderten Kapitalexports aufgrund der anhaltenden Exportüberschüsse, dürfte sich diese ifo-Hypothese einer gesicherten Altersvorsorge schon in weit weniger als 50 Jahren erledigt haben. Eine funktionierende Wirtschaft setzt „ganz nebenbei“ eine funktionierende Energieversorgung voraus und diese wird aktuell angesichts der gegenwärtigen Energiepolitik geradewegs gegen eine Wand gesteuert.
Kosten & Leistungen Hausratversicherung berechnen
Jetzt Online-Tarifvergleich Hausratversicherung nutzen:

- Tarife mit geprüfter Qualität
- Erstattung des Wiederbeschaffungswertes
- Schutz vor Einbruch, Sturm, Feuer und mehr
- Ausführlicher Tarif- & Leistungsvergleich
- Kostenlose & unverbindliche Beitragsberechnung
Wohnort, gewünschte Leistungen eingeben, fertig. Online-Tarifvergleich.
