Geringes Wissen um Versicherungen und Rentenlücke

Versicherung-

Offensichtlich bestünde in der deutschen Bevölkerung erheblicher Aufklärungsbedarf, wenn es um die Abfrage von Versicherungsthemen ginge. Das Wissen der Bundesbürger um das Thema Versicherungen ist nicht sehr ausgeprägt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie der Hannoverschen, die das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) den Auftrag für eine repräsentative Umfrage erteilte.

Altersvorsorge
Mehr Aufklärung zur Altersvorsorge
besonders für junge Menschen

Ausgerechnet die Menschen, die eine Unterversorgung im Rentenalter am Meisten zu befürchten hätten, wissen am Wenigsten darüber bescheid. Die Befragungen ergaben eine große Wissenslücke zum Stichwort Rentenlücke bei den Frauen in Deutschland.

Rund die Hälfte kann mit dem Begriff nichts anfangen und jede Vierte kann nicht einschätzen, welche Auswirkungen die laufende Inflation bis zu den Rentenbezügen haben werden, bzw. welche Kaufkraft noch zu erwarten ist. Besonders Frauen sind der Gefahr einer Altersarmut besonders ausgesetzt.

Vielen jungen Menschen fehlt bereits das Basis-Wissen

Bei vielen jungen Menschen wird bereits ein grundlegendes Wissen über Versicherungen und Altersvorsorge vermisst. Für eine private Rentenversicherung würde jedoch die Faustformel gelten, dass ein möglichst früher Einstieg die Kombination kleiner Beiträge mit höheren Rentenbezügen sicherte. Dennoch stellte sich heraus, dass in der Altersgruppe zwischen 18- und 29-Jährigen nur 39 Prozent die späteren Rentenbezüge nach den Einflüssen vorhergegangener Inflation abzuschätzen wissen.

Der Begriff Rentenlücke scheint für 42 Prozent der jungen Menschen ein „Zauberwort mit 7 Siegel zu sein“, bringen diesen aber nicht mit einer drohenden finanziellen Unterversorgung im Rentenalter in Verbindung.

Sogar für eine böse Überraschung könnte die Überzeugung sorgen, dass bereits eine Risiko-Lebensversicherung für finanzielle Extras im Rentenalter sorgte. Daran glauben immerhin über ein Viertel dieser Altersgruppe junger Menschen.

Ältere Menschen sind aufgeklärter
Die Altersgruppe der 50- bis 60-jährigen Menschen in Deutschland, wissen bereits besser bescheid. Immerhin rund Dreiviertel der befragten Personen kennen sich mit den möglichen Problemen im Ruhestandsalter aus.

Im Schulnoten-System gerade mal ein „befriedigend“

Das Durchschnittswissen der deutschen Bürger könnte im Schulnotensystem mit einem etwas „schlechteren“ Befriedigend bewertet werden. Im Vergleich der Bundesländer schneidet Saarland mit 3,14 noch am Besten ab. Das Schlusslicht bildet das Bundesland Bremen (3,68).

Wird die Befragung dahingehend aufgeschlüsselt, den Wissensstand nach potenziellem Bedarf einer Altersvorsorge einzuordnen, kommt zum Vorschein, dass die Personengruppen, die voraussichtlich am Meisten auf zusätzliche Rentenbezüge angewiesesen sein werden, am Wenigsten über die Materie bescheid wissen.

Gutverdiener erhielten für ihren Wissensstand eine Note 2,8 (Haushalte mit mehr als 5.000,- Euro mtl. Netto-Einkommen), bzw. die Note 3,2 für Wohneigentümer.

Senem Turhan, Vorsorgeexperting von der Hannoverschen, stellt fest, dass die frei zugänglichen Informationen über die Vorsorgemöglichkeiten offenbar nicht ausreichend genutzt werden.

Versicherungs Wissensstand nach Bundesländer

Bundesland Note / Mittelwert
Saarland 3,14
Brandenburg 3,19
Sachsen 3,32
Hessen 3,34
Bayern 3,40
Nordrhein-Westfalen 3,41
Schleswig-Holstein 3,45
Thüringen 3,46
Niedersachsen 3,51
Rheinland-Pfalz 3,52
Hamburg 3,57
Sachsen-Anhalt 3,58
Berlin 3,59
Mecklenburg-Vorpommern 3,59
Baden-Württemberg 3,62
Bremen 3,68

Quelle: Hannoversche



Bild: Alexandra H. / pixelio.de

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