GDV: EZB-Entscheidung bedroht die private Altersvorsorge

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Die EZB-Entscheidung zum Start des Anleihekaufprogramms wird von den deutschen Assekuranzen mit äußerst geringer „Begeisterung“ aufgenommen. Die bereits angeschlagene Versicherungswirtschaft spricht von einem „weiteren Schaden für die Sparkultur“.

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Für die private Altersvorsorge und deren Kunden wird es immer enger

GDV: EZB tritt in Konkurrenz zu den Lebensversicherern

Die erneute, aber eigentlich bereits im Jahr 2012 beschlossene Geldflut in der Eurozone bringt vermeintlichen Nutzen für die Euro-Südländer, aber mit Sicherheit einen Schaden für die Nordstaaten, vor allem Deutschland. Das am Donnerstag von der Europäischen Zentralbank (EZB) gestartete Anleihekaufprogramm mit einem monatlichen Volumen von 60 Milliarden Euro wird das Zinsniveau noch tiefer in den Keller drücken und die Lebensversicherer vor einen erhöhten Berg voller Probleme stellen.

Im vergangenen Jahr griff die Bundesregierung mit „die Versicherungsbranche stabilisierenden Maßnahmen“ ein, und boxte die bereits gestartete LV-Reform in Windeseile durch. Nun steht eine weitere Regeländerung vor der Türe, in der wiederholt die Versicherungskunden den Kürzeren ziehen. Offenbar stellt der bereits auf 1,25% (vorher 1,75%) gekürzte Garantiezins einigen Versicherungen potenziell große Probleme. Ausschlaggebend ist das extrem tiefe Zinsniveau in der Eurozone. Die Versicherer sind kaum mehr in der Lage, nennenswerte Renditen anhand als sicher geltender Anlageformen zu erwirtschaften.

Der nun erfolgte Startschuss der „großen Bazooka“ durch die EZB schüttet vor allem für Deutschlands Finanzmärkte weiteres Öl ins Feuer. Eine Geldschwemme von (vorerst) 1 Billion Euro wird die Renditen auf homöopathische Mengen drücken.

Dementsprechend „gereizt“ reagiert auf die EZB-Entscheidung auch die deutsche Versicherungswirtschaft. ifo-Chef Hans-Werner Sinn bezeichnet das derart gestaltete Anleihekaufprogramm als illegal und der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bezeichnet den Schritt der EZB als eine „Zumutung“.

Der Erfolg des Anleihekaufprogramms sei völlig ungewiss. „Sicher ist hingegen, dass weiterer Schaden für die Sparkultur in Deutschland angerichtet wird. Denn das Ankaufprogramm verstärkt den Druck auf festverzinsliche Wertpapiere, die eine Säule der privaten Altersvorsorge sind. Das macht es uns jetzt noch schwerer, den Menschen gute Angebote für ihr Alter zu machen“, so GDV-Präsident Alexander Erdland. Die EZB trete mit ihrem Aufkaufprogramm in „massive Konkurrenz zu institutionellen Investoren wie Versicherungen, die das Geld der Altersvorsorgesparer verwalten“.





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