EIOPA: Niedrigzins ist des Lebensversicherers Risiko Nr. 1

Branchenrisiken Altersvorsorge-


Lebensversicherer unter erhöhtem Druck. Risiko Nummer Eins für die Unternehmen in der Altersvorsorge-Branche ist das Niedrigzinsumfeld. Die Europäische Aufsichtsbehörde EIOPA beschrieb im aktuellen Finanzstabiltitätsbericht die gestiegenen Risiken, sieht aber noch keine akuten Gefahren.

Finanzen

Den Lebensversicherungen wird durch Niedrigzinsen die Kapitaldecke abgenagt

Gestiegene Risiken aber noch keine „Gefahr im Verzug“

Niedrigzinsen im Euroraum sind für Sparer und Versicherer ein besonderes Problem, wobei sich die Schwierigkeiten der Versicherungsgesellschaften wiederum auf die Sparer niederschlagen. Niedrige Renditen sind nicht nur ein Ärgernis für Anleger, sondern stellen für die Altersvorsorge auch ein echtes Risiko dar. Wer keine finanziellen Möglichkeiten hat, die Niedrigrenditen durch das Aufstocken der monatlichen Sparbeiträge zu kompensieren, wird sein vor Jahren anvisiertes Ziel kaum erreichen können. Eine Großzahl der Sparer dürfte vor diesem Problem stehen, denn die eingebrochenen Zinsen erforderten schon einen beträchtlich erhöhten Sparaufwand.

Die Versicherer „kochen auch nur mit Wasser“ und teilen das Dilemma der Sparer. Von den Finanzmärkten springen nur noch kümmerliche Gewinne ab. Der Teller ist leer gegessen und nun werden die Reste zusammen gekratzt.

Das Niedrigniveau stellt für die Versicherungsgesellschaften sogar das größte aller Risiken dar, so das Resümee der europäischen Aufsichtsbehörde Versicherungswesen und betriebliche Altersvorsorge EIOPA. Am Donnerstag veröffentlichte die EU-Institution den aktuellen Finanzstabilitätsbericht für die Versicherungsbranche.

Demnach stehen die wirtschaftlichen Bedingungen in der Europäischen Union noch auf sehr labilen Beinen. Daraus resultierten für die Branche der Lebensversicherer sowie die der betrieblichen Altersvorsorge drei wesentliche Risiken:

  • ein andauerndes Umfeld eines niedrigen Zinsniveaus
  • globale konjunkturelle Schwächen
  • weitere Belastungen durch die öffentliche Finanzsituation

Es sind die (alten) Garantiezinsen, die den Lebensversicherungen am stärksten unter Druck setzten. Das derzeitige Zinsniveau belaste besonders die langfristige Profitabilität. Ein Großteil des Anlagekapitals der Versicherer sei in festverzinsliche Anlagen gesteckt. Die Gewinne seien aufgrund der seit Jahren andauernden Zinsflaute stark zurück gefallen.

Die Risiken seien sichtbar angestiegen, doch es gebe noch keinen Anlass von einer akuten Gefahrensituation zu sprechen. Im Gesamten sank zwar die Kapitalausstattung der Lebensversicherungsbranche, aber nach wie vor sei die Mindestanforderung nach Solvency II mit 100 Prozent klar überschritten.

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