Der BaFin-Wink: Einzelne Lebensversicherer könnten kippen

Krise Lebensversicherer-


Einige Versicherungsgesellschaften werden den Stresstest und die Auflagen von Solvency II nicht bestehen, bzw. erfüllen können. Der Wink von der Aufsichtsbehörde BaFin sorgte für einigen Wirbel in der Versicherungsbranche. Unbestritten ist jedoch die erhöhte Belastung der Lebensversicherer aufgrund der Finanzkrise und ihren mitgebrachten Dauer-Niedrigzinsen.

Konjunktur Abschwung

Langfristige Lebensversicherungen können nur sehr „zäh“ an neue Situationen angepasst werden

Die Schwachen wird es zuerst erwischen – Ein normaler Vorgang

Der Versicherungsmarkt in Deutschland unterliegt einem harten Wettbewerb. Wie (fast) in jedem anderen Bereich auch. Die Großen fressen die Kleinen, während wirtschaftlich schwierigen Zeiten steigt die Zahl der Insolvenzen und die Schwächsten verschwinden zuerst. Ein gewöhnlicher Vorgang. Warum sollte der Versicherungsmarkt die „leuchtende Ausnahme“ sein?

Offenbar sind für einige Versicherer die Grenzen in der Finanzkrise erreicht. Eine Konsequenz der seit Jahren anhaltenden Krise ist die neu eingeführte Eigenkapitalregel für deutsche Lebensversicherer. Was für Banken bzw. Kreditinstitute „Basel III“ bedeutet, stellt „Solvency II“ für die Versicherer dar. Eine Kapitalhürde die es zu erfüllen gilt und für einige Unternehmen wohl gleichzeitig die Grenzen des Möglichen aufweist.

Die Finanzaufsicht BaFin hat indirekt darauf hingewiesen, dass es ein paar Lebensversicherer erwischen könnte. Von rund 90 von der BaFin beaufsichtigten Lebensversicherer könnten bis zu zehn Firmen an der Solvency scheitern. Das wären mehr als 10 Prozent Lebensversicherer, die bereits jetzt als „potenziell gefährdet“ eingestuft werden könnten.

Bis jetzt ist noch alles „graue Theorie“. Im nächsten Jahr will die BaFin die Probe aufs Exempel starten und Solvency II auf die Lebensversicherer im „Demo-Modus“ loslassen. Erst dann kann realistisch abgeschätzt werden, welche Versicherungsgesellschaften ins Straucheln kämen, sollte der „Echt-Modus“ aktiviert werden.

Einen Stresstest in der Branche der Lebensversicherer soll es im kommenden Frühjahr geben. Jedoch unter dem Schirm der EU-Versicherungsaufsicht EIOPA. Die neuen Regeln sollen final ab 2016 gelten, jedoch mit „großzügigen“ 16 Jahren Übergangszeit, um das Eigenkapital auf Vordermann zu bringen. Rund 5 Milliarden Euro Kapitalaufstockung pro Jahr seien lt. BaFin notwendig, um die Kriterien nach Solvency II erfüllen zu können. Dazu gehört vor allem der Erhalt der langfristigen Garantien für die Versicherungskunden.

Der Versicherungsverband GDV versuchte indes den Wind aus den Segeln zu nehmen und gab zu erkennen, dass es überhaupt keine Anhaltspunkte für derlei Kapitallücken gebe. Dazu sei noch nicht einmal klar, wie die Gesetze zu Solvency II überhaupt aussehen. Die Auswirkungen der neuen Regelungen auf die Versicherer können noch gar nicht eingeschätzt werden. Vielmehr sollten die bereits in Milliardenhöhe vorhandenen Zinszusatzreserven in das Eigenkapital mit eingerechnet werden, so die Forderungen des GDV.

Tarifometer24.com – Tarife – News – Meinungen
970x250

Schreibe einen Kommentar