Das Haus als Altersvorsorge kann zur finanziellen Falle werden

Altersvorsorge – Update: 17.04.16-


Das Haus als Altersvorsorge, ein gepflegtes Ideal und in zahlreichen Fällen doch nur eine finanzielle Falle. Fast ein Viertel der Senioren im Alter über 69 Jahren stottert nach wie vor die Hypothek ab. Die Aussicht: Für künftige Rentner gilt ein Rentenniveau von nur noch 43 Prozent.

Ruin

Wenn die Rate nicht mehr bezahlt werden kann, ist die Altersvorsorge Haus passé

Offene Hypothek im hohen Rentenalter – Gradwanderung

Das eigene Haus als Absicherung im Alter. Diese Vorstellung trifft nur bedingt zu, denn vom „Betongold“ kann der Eigentümer nichts abbeißen. Eine finanzierte Wohnimmobilie kann sogar zu einer finanziellen Falle werden. Und ja nicht vergessen! Das Rentenniveau fällt bis 2030 auf nur noch 43 Prozent ab.

Wer heute noch in Saft und Kraft steht, die volle Arbeitsleistung erbringen kann und kaum über 30 ist, hat relativ gute Aussichten, die Finanzierung der eigenen Wohnimmobilie zu überstehen. Die derzeit äußerst niedrigen Bauzinsen und das geschickte fixieren des Zinsniveaus über viele Jahre hinweg erlauben heute noch einen großen Spielraum.

Eine Immobilienfinanzierung sollte allerdings so ausgelegt sein, dass die letzte Rate noch möglichst vor dem Eintritt ins Rentenalter geleistet wird. Sonst könnte der Traum vom abgesicherten Rentnerleben mit der Abschiedsfeier in der Firma schnell zu Grabe getragen werden.

Heute sind fast ein Viertel (23 Prozent) der Immobilieneigentümer im Alter von über 69 Jahren noch Schuldner. Die Finanzierung des Wohneigentums ist noch nicht abgeschlossen, so das Untersuchungsergebnis der Deutschen Leibrenten AG in Kooperation mit dem Institut für Versicherungswissenschaft an der Kölner Universität. Die Studie liegt der Welt vor.

Der Anteil der Rentner mit noch nicht abbezahlten Hypotheken beträgt in der Altersgruppe zwischen 69 und 79 Jahren 22 Prozent. Bei den 80- bis 92-jährigen Senioren liegt der Anteil sogar bei 24 Prozent.

Viele Rentner kommen durch ihre noch offenen Immobilienfinanzierungen ins Straucheln. Es gelingt ihnen nicht mehr, den Immobilienkredit abzubezahlen, so Friedrich Thiele, Vorstand der Deutschen Leibrenten AG.

Den niedrigen Bauzinsen stehen die derzeit stark ansteigenden Immobilienpreise gegenüber. Die jährlichen Teuerungen waren ursprünglich nur in den Ballungszentren spürbar, gefolgt von den umliegenden Randbezirken und nun auch auf dem Land. Ein geringer Tilgungsanteil führt bei einer Immobilienfinanzierung grundsätzlich zu längeren Laufzeiten. Ein Faktor, der nicht unterschätzt werden darf, da auch während der Arbeitsphase unangenehme Risiken lauern. Eine vorübergehende Arbeitslosigkeit, Trennung, Krankheit oder Tod eines Partners, können den bisherigen Finanzierungsverlauf komplett aus der Bahn werfen.

Der jüngst veröffentlichte Armutsbericht 2016 zeigt vor allem die Rentner als die großen Verlierer in der Gesellschaft auf. In der Altersgruppe der Senioren sind 15,4 Prozent von Armutsrisiko und Armut betroffen. In einem solchen Fall erscheint die fortgesetzte Tilgung einer noch nicht abgeschlossenen Baufinanzierung als aussichtslos.

Mit der von der Bundesregierung durchgezogenen Rentenreform sinkt das Rentenniveau bis 2030 auf nur noch 43 Prozent ab. Wer bis zuletzt ein Netto-Einkommen von 2.000 Euro hatte, kann nur noch mit 860,- Euro aus der gesetzlichen Rentenversicherung rechnen. Die Tilgung einer Hypothek und das Ansparen für eine private Altersvorsorge dürfte mit einem anwachsenden Anteil nur noch den Top-Verdienern gelingen.





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