Armut: Rentner nicht schlechter gestellt als Durchschnitt?
Im bundesweiten Durchschnitt verharre die Quote der Armutsgefährdung seit Jahren auf relativ stabilem Niveau. Rentner kommen dabei nicht schlechter weg als der Durchschnitt, so eine Studie.
– Ruheständler seien nicht mehr armutsgefährdet als Durchschnitt
– Alle Ruheständler in einen Topf geworfen

Rentner können sich auf ihr „großes Vermögen“ ausruhen
Überblick
Ruheständler seien nicht mehr armutsgefährdet als Durchschnitt
Die sog. Armutsgefährdung stieg von 15,5 Prozent im Jahr 2018 auf 15,9 Prozent im Jahr 2019 an, so die offiziellen Daten von Destatis. Die Armutsgefährdungsgrenze liegt bei 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens (netto). Eine besondere Kategorie nehmen dabei die Menschen im Alter von über 64 Jahren ein. Rein statistisch wechselt der „Status“ in die sog. Altersarmut. Diese Altersgruppe gilt als besonders armutsgefährdet aufgrund der über die Jahre gesunkenen Rentenquote. Allerdings täusche dieser Eindruck und ältere Menschen seien keineswegs mehr von Armut betroffen als die jüngeren Generationen, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Während die Armutsgefährdungsquote im Bundesdurchschnitt bei 15,9 Prozent liegt, sind von den über 64-Jährigen 15,7 Prozent betroffen.
Seit gut 4 Jahren bewege sich die Armutsgefährdungsquote relativ stabil im Bereich von 15,5 Prozent, nachdem die Quote zwischen den Jahren 2005 und 2015 angestiegen ist. Dies treffe jedoch nur auf die alten Bundesländer zu, denn in diesem Zeitraum sei die Armutsgefährdungsquote in den neuen Bundesländern von 20,4 Prozent auf 17,9 Prozent gesunken.
Für die Beurteilung der Situation dürfe nicht ausschließlich das Einkommen betrachtet werden, so IW. Letztendlich spiele auch das vorhandene Vermögen eine Rolle. Gemäß einer von IW durchgeführten Studie sinke die Armutsgefährdungsquote der Rentnergeneration von 12,5 Prozent auf 9,9 Prozent, sofern vorhandene Vermögen wie Wohnungen, Lebensversicherungen und Häuser berücksichtigt werden.
Alle Ruheständler in einen Topf geworfen
IW stellt jedoch nicht klar, warum als Ausgangspunkt eine Armutsgefährdungsquote von 12,5 Prozent gilt, wenn der bundesweite Durchschnitt für Rentner bei 15,7 Prozent liegt. Außerdem dürfte diese Quote die Rentner sowie Pensionäre gleichzeitig berücksichtigen. Eine getrennte Betrachtung würde die Ruheständler, welche nicht von den üppigen Pensionszahlungen profitieren, sicher in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Für Männer betrug im Jahr 2018 die durchschnittliche Bruttorente rund 1.280 Euro, für Frauen ca. 790 Euro. Ehemalige Bedienstete mit den Eigenschaften eines Beamten erhielten dagegen eine Pension in Höhe von bis zu 3.600 Euro. Kaum anzunehmen, dass vor allem die Frauen während ihrer sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit auf irgendeine Art ein nennenswertes Vermögen aufbauen konnten.
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